Uran
Mit Reserven von 2,31 Mio. t Uran (Gewinnungskosten bis 80 $/kgU) steht ein ausreichendes Potential zur Versorgung der weltweiten Kernkraftwerke zur Verfügung. Diese verbrauchten 1997 ca. 63.000 tU. Selbst bei einem Anwachsen des Verbrauches auf kumuliert ca. 1,5 bis 1,6 Mio. t bis 2020 würde keine Verknappung eintreten. Die bis 40$/kgU gewinnbaren Uranreserven wurden 1997 mit ca. 1,37 Mio. tU berechnet.
Die Reserven (gewinnbar bis 80 $/kgU) sind zu 92 % in 10 Ländern konzentriert, angeführt von Australien (615.000 tU, ca. 27 %), gefolgt von Kasachstan (350.000 tU, ca. 15 %), Kanada (312.000 tU, ca. 14 %) und Südafrika (217.000 tU, ca. 9 %). In diesen 4 Ländern sind ca. 2/3 dieser Reserven vorhanden. Bei den bis 40 $/kgU gewinnbaren Reserven sind 2/3 in Australien (402.000 tU), Kasachstan (258.000 tU) und Kanada (235.000 tU) ausgewiesen. Bei Uran besteht seit mehreren Jahren eine Lücke zwischen der Förderung und dem Verbrauch. Die Weltförderung (Tab. 5) lag in den letzten 3 Jahren zwischen 33.000 und 36.000 tU, bei einem Verbrauch um 60.000 tU jährlich. Die Lücke wurde aus früher angelegten zivilen und militärischen Lagerbeständen, bes. Rußlands, gedeckt. Diese Lager sind nicht mehr im früheren Umfang notwendig (Abrüstung, geringerer ziviler Bedarf). Für den künftigen Verbrauch spielen aus der Abrüstung von Kernwaffen verfügbares Uran sowie Uran und Plutonium aus der Wiederaufarbeitung von Brennelementen eine gewisse Rolle, die jedoch von politischen Entscheidungen abhängig sind.
Den Hauptanteil der Bergwerksförderung stellen wenige Länder. 1997 lieferten Kanada mit ca. 12.000 tU ca. 33 %, Australien, Niger und Namibia, (Länder ohne Eigenbedarf) mit ca. 5500, 3460 und 2920 tU insgesamt weitere 33 % der Weltförderung. Die Großverbraucher USA, Frankreich, Japan, Deutschland und Großbritannien haben eine beschränkte Eigenförderung (USA, Frankreich) oder sind ganz auf Importe angewiesen. Bei niedrigen Preisen wird sich die Förderkonzentration auf wenige Länder mit kostengünstigen Lagerstätten (Kanada, Australien, Kasachstan, Usbekistan) fortsetzen. Die Preise für kurzfristige Lieferungen waren 1997 bei 27 bis 28 $/kgU auf niedrigem Niveau, lediglich langfristige Lieferungen wurden zu über 30 $/kgU (EURATOM ca. 39 $/kgU) abgeschlossen