Hallo
Ich erlaube mir, hier auch ein paar Statements dazu zu schreiben.
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Gesagt, getan. Februar 2008 oder so haben Sie mir dann eine Mahnung per eMail geschickt (ohne persönliche Anrede) und behauptet, dass ich doch meine Rechnung begleichen solle.
Es ist sicher nicht die feine Art, eine unpersönliche Mahnung per Email zu schreiben. Rechtlich gesehen hat eine per Email versendete Mahnung afaik keine Gültigkeit.
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Also liess ich die Mahnung 'mal liegen und habe mir gedacht, dass die sich schon wieder melden würden, falls es doch kein Irrtum sein sollte.
Dein erster Fehler. Wenn die Firma dir eine Mahnung schickt solltest du umgehend (!) darauf reagieren. Und wenn es auch nur ein Brief mit der Bitte um Belegung der Forderung ist. Einfach mal warten ist definitiv der grösste Fehler, welchen du machen konntest.
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Ich hab' kurz meinen Augen nicht getraut, aber da stand wirklich Fr. 160.20. Ich dachte mir, was soll die Scheisse???
Ich konnte mich dann erinnern. An die 1. Mahnung vom Webshop. Sofort habe ich natürlich den Kundendienst kontaktiert (per eMail).
Nachdem eine klare Forderung kommen, hast Du den Kundendienst kontaktiert. Klar... jetzt wo Du definitiv etwas zahlen musst, wirds natürlich unbequem...
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Das Ergebnis: Wir haben keine Zahlung erhalten. Bitte begleichen Sie die Rechnung per Zahlung oder Ratenzahlung
Richtig unsymphatisch. Leider konnte ich keine Quittung vorweisen und es ist möglich, dass es also doch vergessen gegangen ist.
Welche Reaktion hast Du denn erwartet? Du hast keine Quittung und nichts und schreibst sogar, dass es möglich ist, dass es vergessen gegangen ist. Hallo? Das Unternehmen hat die einzig (!) richtige Option wahrgenommen und ist Dir sogar noch entgegen gekommen (per Ratenzahlung zahlen).
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Aber hey, WER ahnt schon, dass ein Unternehmen gleich nach der 1. Mahnung den Kunden an ein Inkasso Unternehmen überreicht?
Tja Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Wenn Du als Schuldner halt einfach mal abwartest bist etwas passiert bist Du dann sowieso in die Ecke gedrängt wenn etwas passiert.
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Richtig unternehmerisches Denken ohne jegliche kundenorientierte Gedanken. So könnte man den Mailverlauf des Kundendienst und des Chef's bezeichnen. Keine Spur von Verständnis und "Mitgefühl".
Da ist sehr wohl kundenorientiertes Denken vorhanden. Man gibt Dir die Möglichkeit per Rechnung zu zahlen, man gibt Dir die Möglichkeit per Ratenzahlung zu bezahlen und schlussendlich schreibt Dir auch noch der Geschäftsführer persönlich? Was erwartest Du noch? Dass die persönlich bei Dir vorbei kommen und sich entschuldigen, dass Du nicht gezahlt hast? Sorry aber diese Firma hat echt ne Lösung gesucht!
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Man hat mir sogar gezeigt, wie klein Ihre Marge sind (bei meiner Bestellung 1.60CHF oder so) und dass es sich doch gar nicht rentiert darüber zu diskutieren. Hallo? Schön und gut, aber interessiert es dem Kunden wie klein die Marge ist? Ihm schon, mich nicht! Und in keinem einzigen Satz, konnte er es nachvoll ziehen, dass ICH diese saftige Busse zu bezahlen habe. Daran denkt er gar nicht.
Daran muss er auch nicht denken! Du hast es verbockt - Ende. Dass die Firma Dir ihre Marge aufzeigt, soll Dir nur verdeutlichen, dass Du nicht erwarten kannst, dass ihr jetzt das ganze noch bei einem gemütlichen Essen diskutiert, da es sich sowieso schon nicht mehr lohnt.
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Was für eine Katastrophe sag ich euch!
DEINE Reaktion ist eine Katastrophe. Es tut mir leid, aber ich kann Leute nicht ausstehen, welche die eigenen Fehler auf Dritte abwälzen wollen!
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Den Mailkontakt habe ich nun abgebrochen. Das letzte Mail hat dieser Geschäftsführer geschrieben und dieser wollte es auch so abschliessen und so verbleiben, da es anscheinend gesetzlich so geregelt ist, dass ich seine Zeit fürs eMail schreiben begleichen müsste.
Womit er tatsächlich irgendwo recht hat. Es ist nicht sein Job Dich zu beraten, wenn Du mit einer Zahlung nicht klar kommst. Trotzdem hat er es versucht - jedoch ohne Erfolg. Und wenn ich mir vorstelle, dass Du dieser Firma in einem ähnlichen Ton oder mit einem ähnlichen Schreibstil geschrieben hast wie Du es hier an den Tag legst, dann hätte ich auch keinen Bock mehr.
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Gibt es irgendwelche rechtliche Punkte, wo ich als Kunde Recht habe? Ist es erlaubt nach einer Mahnung ein Inkassoverfahren einzuleiten?
Wurde ja schon beantwortet. Wenn es vor Gericht oder so geht läufts darauf hinaus, dass die Firma beweisen muss, dass Du etwas noch nicht bezahlt hast (z.B. Auftragsbestätigung) und dann liegts an Dir zu beweisen, dass Du es doch gezahlt hast. Ich würde an Deiner Stelle ganz fix rausfinden ob Du etwas bezahlt hast oder nicht - falls nein, würde ich so schnell wie möglich den Betrag bezahlen - falls ja, mach einen eingeschrieben Brief mit dem Überweisungsauszug bzw. der Quittung und die Sache ist gegessen.
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Wer muss die Sache mit den zwei fehlenden Mahnungen belegen können? Muss ich das belegen, dass ich die zwei nicht erhalten habe. Oder muss das der Shop belegen, dass er sie gesendet hat und ich sie erhalten habe?
Ich gehe davon aus, dass die Zahlungsaufforderung des Inkasso eingeschrieben geschickt wurde. Falls ja, hast Du hier eine Empfangsbestätigung. Alles andere ist unwichtig und interessiert nicht.
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Ist eine nicht persönliche Mahnung überhaupt gültig?
Wie gesagt - ich gehe davon aus, dass ein Mail grundsätzlich recht schwierig ist. Tatsache ist ja aber, dass Du danach Mailverkehr mit der Firma hattest und somit ja indirekt bestätigst, dass Du informiert bist. Ich denke falls der Mailverkehr trotzdem zählt, biste trotzdem nicht im Recht, da Du ja darauf reagiert hast und die Firma garantiert die Mails archiviert hat.
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Ich hab gehört, dass rechtlich gesehen, die Entschädigungsspesen nicht gezahlt werden müssen, die das Inkassounternehmen verrechnet.
Dies ist afaik richtig. Du musst definitiv die Aufwände der Firma, jedoch NICHT die Aufwände des Inkasso übernehmen. Ich hatte vor +/- 10 Jahren mal so eine Situation und damals war es zumindest so.
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Was denkt ihr über diese Geschichte? Wie hättet ihr reagiert? Wie würdet ihr JETZT reagieren?
Ich finde deine Reaktion fahrlässig. Zuerst das Zeug versiffen, danach noch Mitleid erwarten. Sorry aber das ist nunmal Business. Da kommt keiner und sagt Dir "oh sorry, zahl es doch in 5 Jahren". Solange man zahlt ist gut - sobald man nicht mehr zahlt "tätscht" es. Wie schonmal erwähnt empfehle ich Dir, so bald wie möglich rauszufinden, ob Du den Betrag überwiesen bzw. bezahlt hast. Kannst Du das belegen, wende Dich in einem eingeschriebenen (!) Brief an die Firma und schick gleich noch ne eingeschriebene Kopie an das Inkasso. Diesem Brief legst Du die Kopie der Überweisung bei und gut ist. Damit sollte sich das Thema dann erledigt haben. Solltest Du jedoch NICHT bezahlt haben, empfehle ich Dir die 160.- zu bezahlen und Dich per Email oder so zu entschuldigen. Ich weiss, weiter oben schrieb ich bezüglich Inkassokosten, dass diese nicht zu bezahlen bin. Trotzdem würde ich in der aktuellen Situation und anlässlich dieses "kleinen" Betrages einfach zahlen und es somit beenden.
In meiner Situation ging es damals um mehrere tausend Franken Rechnungsbetrag und somit um mehrere hundert Inkassokosten. Da lohnt es sich dann natürlich, das ganze mit einem Anwalt oder jemandem anzuschauen, der sich mit diesen Dingen auskennt.
Schlussendlich musst Du das ganze einfach möglichst rasch über die Bühne bringen. Es tut zwar weh, jedoch empfehle ich Dir dies jetzt einfach zu beenden. Somit hast Du keinen Betreibungseintrag (was irgendwann die Konsequenz sein könnte, je nach Vorgehen) und das Thema ist vom Tisch. Für die Zukunft weisst Du dann wie reagieren und gut ist...
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Solche Dinge solltest Du in Zukunft lassen. Es ist emotionaler Quatsch, welcher Dich mit weiteren Problemen konfrontieren kann (z.B. Verleumdung). Schlussendlich ist die Firma im Recht und Du im Unrecht - so siehts aus.
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Auch wenn ich teilweise harte Worte gewählt habe, wollte ich nicht persönlich werden. Ich wollte mich nur klar + deutlich äussern und mit meiner Meinung und meinem Wissensstand helfen das Problem zu lösen.
Liebe Grüsse
Kosh