Zitat
Original von Saiba
Sneakbite, willst du mir vielelicht doch noch was erklären?
http://www.beobachter.ch/geld-…onskassen-zahlen-zu-viel/
(Tabelle ganz unten.)
Äh, wie kann jemand, der ein Einkommen von 100'000 / Jahr hatte in der Rente 56'771 / Jahr erhalten? o_O
Soviel zahlt man doch gar nicht ein?
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Zum Grundverständnis: Die 1. und die 2. Säule zusammen müssten, laut Bundesratsbeschluss, 60% deines früheren Lohnes abdecken. Wenn du den gleichen Lebensstandart wie vorher willst, bist du also verpflichtet, die restlichen 40% selber zu sparen, vorzugsweise per 3. Säule. Natürlich gibt es Lohnmaximalgrenzen: Das heisst ein Herr Vasella, der 30 Mio pro Jahr verdient, bekommt sicherlich nicht 18 Mio an AHV und PK pro Jahr ausbezahlt. Die Lohngrenze ist bei glaube ich 108'000 CHF, müsste ich aber schnell googeln. D.h. rein von der 1. Säule (AHV) und 2. Säule (PK) fliessen also maximal 64800 CHF pro pensionierte Person aus pro Jahr. Leute die mehr verdienen, können aber noch spezielle Kaderversicherungen abschliessen. Jedoch sagt der Gesetzgeber mehr oder weniger: Jemand mit einem grossen Salär, kann per Säule 3a und Säule 3b und Sparkonten um sorgenfrei altern zu können.
Aaalllsssooo, nehmen wir mal an du zahlst immer schön die AHV, dein Chef und du, jeweils zu gleichen Teilen. Dann erhälst du ziemlich sicher die Maximal-Rente von 2280 CHF: Das ergibt ja dann schon ein Jahreseinkommen von: 27360 CHF. Nehmen wir einmal an, du hast im Durchschnitt, bis zur Pensionierung, 80'000 CHF verdient, dann hast du (Zusammen mit deinem Chef zu gleichen Teilen) ja dann total: 413'600 einbezahlt. Jedoch bezahlt man aber die AHV nicht für sich selber ein, sondern für die Leute, die jetzt pensioniert sind. Die AHV hat auch keine finanziellen Probleme, das System "verhebt". Die IV hat Finanzprobleme, und weil die AHV und die IV zusammengehören, schmeisst man immer alles in den gleichen Topf. Defacto können auch wir noch locker mit der AHV rechnen bis an unser Lebensende. Auch wenn die AHV nicht unbedingt Freude daran hat, wenn alle Pensionierten 90 Jahre und älter würden.
Bei der Pensionskasse zahlst du aber nicht die Beiträge für die Leute, die jetzt pensioniert sind sondern du zahlst die auf "dein" Konto ein. Man kann ja beispielsweise aus der PK auch einen Vorbezug machen für eine Hypothek für ein Haus oder ähnliches (Obwohl ich das das dämlichste finde, was man(n oder Frau)) tun kann, weil das Geld fehlt im Alter) Jetzt rechnen wir mal damit, dass du und dein Chef bei der PK jeweils rund 5% einbezahlt haben, dann hast du ab 25ig 40 Jahre lang (Wir bleiben beim Durchschnittslohn von 80'000) jedes Jahr 8000 CHF einbezahlt, das ergibt 376'000. Da du bei der PK auf eine Art Konto einzahlst, gibt es also Zins und Zinseszins. Ich rechne mit Durschschnittlich 2% Zins. Mit Zins und Zinseszins werden aus 376'000 doch immerhin 492'880.20. Also nicht einmal schlecht. Jetzt kannst du immer auswählen: Entweder du lässt dir mit 65ig den ganzen Betrag auszahlen, oder du lässt in verrenten, d.h. dass du monatlich eine Rente erhälst. Das muss man immer selber entscheiden: Wenn man sich das Geld auszahlen lässt, ist es weg, sobald man es ausgegeben hat, lässt man es verrenten erhälst man, bis an sein Lebensende seine Rente, auch wenn man plötzlich 520'000 an Renten benötigen würde.
Jetzt zur Rechnung:
Du hast im Schnitt 80'000 CHF verdient
Das macht also eine Jahresrente von 48'000 CHF die durch die Säulen 1. und 2 abgedeckt werden "müssen".
27'360 CHF davon kommen aus der 1. Säule
Macht demnach noch 20'640 CHF die aus der 2. Säule pro Jahr kommen müssen.
Du hast dir ein PK-Kapital von 492'880.20 erspart. Pro Jahr werden davon 20640 CHF an dich als Rente ausbezahlt, das macht dann knapp 24 Jahre, wo mit deinem PK-Kapital die 20640 CHF abgedeckt werden können. Und seien wir mal ehrlich: Wieviele Personen werden 89?? Das verhält sich also tiptop.
Wenn wir jetzt noch rechnen, dass du auch ab 25ig jeweils bei der 3a den Maximal-Betrag von 6566 CHF einzahlst, dann kommen wir auf noch schönere Summen. Grundsätzlich: Du darfst maximal 6566 CHF in die Säule 3a einzahlen, das ist vom Gesetzgeber so bestimmt. Diesen Betrag kannst du auch bei den Steuern abziehen. Wenn du mehr einzahlen möchtest, dann kannst du noch eine Säule 3b machen, dort kannst du aber nichts abziehen und musst es normal als Sparkonto jedes Jahr versteuern. Die 6566 dürfen aber auch nicht alle bezahlen: Ein Lehrling, der 1000 CHF pro Monat verdient, darf zwar eine Säule 3a abschliessen, aber er darf nicht den Maximal-Betrag bezahlen. Denn man darf max. 20% seines Einkommens, maximal aber 6566 CHF einzahlen. Ein Lehrling mit 12000 CHF pro Jahr, darf also maximal 2400 CHF pro Jahr in die Säule 3a einzahlen.
So, jetzt nehmen wir aber an, du konntest ab 25ig immer schön den Maximalbetrag einzahlen, dann hast du doch immerhin 262'640 CHF einbezahlt. Davon aber geht ein Teil an die Versicherungsprämie, sprich, wir rechnen mit 50 CHF pro Monat, also 600 pro Jahr, macht auf die ganze Zeit also 24'000 CHF. Das heisst, das reelle Guthaben ist also dann bei 238'640 CHF. 3a Konton sind meistens Fondskonten, d.h. mit schönen Zinssätzen. 3% Zins sind bei der Versicherung immer garantiert, d.h. aus den 238'640 CHF werden schon mal 463'339 CHF, aber man bekommt sowas eigentlich nie mit dem Minimum ausbezahlt. 5-8% liegen da immer drinnen
Bei 4% wären es: 589'599 CHF
Bei 5% wären es: 756'726 CHF
Bei 6% wären es: 978'708 CHF
Bei 7% wären es: 1'274'394 CHF
Bei 8% wären es: 1'669'173 CHF
Aus diesem Grund ist es wichtig, so früh wie möglich mit der 3a zu beginnen. Du kannst auch nur 100 CHF oder so einzahlen. Denn von Zins und Zinseszins zu profitieren ist immer das beste.
Nehmen wir mal an, du bekommst dann mit 65% auch noch die 3. Säule dazu, welche mit durchschnittlich 6% gearbeitet hat, d.h. nochmals 978'708 CHF (Auch dort kannst du auswählen ob verrenten oder alles auf einmal auszahlen), das ist dann doch wirlich nicht schlecht. Die 3. Säule würde ich immer auszahlen lassen und etwa die Hälfte nochmals für 10 Jahre anlegen lassen per Einmaleinlagen in Fonds. Und schon ist sorgloses altern (von der finanziellen Seite her) gar kein Problem.