Review Coolink SWiF Fans


  • Gleich sechs Lüfter trudelten von der Firma Coolink direkt zu uns ins Testlabor, jeder unterschiedlich durch Grösse, Leistung und Zubehör. Gerade die letzten zwei Punkte gilt es besonders ins Auge zu fassen, denn die Leistung hängt zwangsläufig immer mit einer entsprechenden Geräuschentwicklung zusammen. Um vielen Moddern und Schraubern gerecht zu werden, kann heute ein Lüfterhersteller nicht mehr nur bloss den Lüfter als solches liefern. Hinzu gehören Schrauben, Stromkabel-Adapter, Aufkleber und was das Herz sonst noch begehrt.


    Vielen Dank an dieser Stelle an Herrn Dellinger von der Firma Coolink für das Bereitstellen der Lüfter.



    In diesem Review werden wir alle der sechs Lüfter unter den obig genannten Gesichtspunkten beleuchten und uns ausserdem dem Design, der Stabilität, der Verarbeitungsqualität und der Alltagstauglichkeit widmen. Doch zuvor ein kurzer Abriss über die Firma Coolink.


    Coolink ist eine Retailmarke der taiwanesischen Kolink International Corporation. Kolink wurde 1996 gegründet und ist bekannt als Spezialist für Kühltechnologie. Leistung, eine ausgezeichnete Qualität, und das zu fairen Preisen, stehen im Vordergrund. Coolink-Europe will mit einer speziell auf den europäischen Markt zugeschnittene Produktpalette in Europa Fuss fassen.


    Die Probanden
    Bei allen getesteten Lüftern handelt es sich um solche aus der SWiF-Serie. SWiF steht dabei für „Silent Whisper Fan“. Sie sind in vielen Versionen baugleich mit den bewährten Noiseblocker Ultra Silent Fans Rev. 1.0, die in der Vergangenheit überzeugt haben. Da Noiseblocker nun seine Lüfter nicht mehr von Kolink sondern von einem anderen Hersteller bezieht, hat sich Kolink entschlossen, die bewährten Lüfter unter der Marke Coolink weiterzuführen.


    In der folgenden Tabelle sind die sechs Lüfter gegenübergestellt. Alle Werte basieren auf Herstellerangaben.



    1) 4 Gehäuseschrauben, Molex-Adapter, Blende, Poti, Alu-Drehknopf
    2) „Basic Edition“ mit 4 Gehäuseschrauben


    Erster Eindruck
    Alle Lüfter sind in einer ansprechenden, hochglanzbedruckten Kartonhülle eingepackt, in der sich auch gleich das Zubehör befindet. An der Seite befindet sich ein Kleber mit der Typenbezeichnung. Dieser Kleber fehlte allerdings beim SWiF-1202. Der Typ steht aber nochmals auf dem Lüfter selbst.


    Man sieht schon an der Grösse der Schachtel, ob es sich um die Basic Edition oder um die Retail-Version mit komplettem Zubehör handelt.



    Design
    Alle Lüfter haben ein weiss-transparentes Kunststoffgehäuse und einen blau-transparenten Rotor, was zur Unverwechselbarkeit dieser Lüfter beiträgt. Das Gehäuse ist sehr stabil gebaut und lässt sich durch Handdruck nicht stark verformen. Gerade die sehr heiklen Stellen um die vier Befestigungslöcher sind durch jeweils einen Steg nahe dem Loch stabilisiert, wodurch sich das Gehäuse beim Montieren mit den Schrauben sich nicht verformt (hinsichtlich der Montage auf einem Radiator). Ausser bei den 120 mm-Modellen sind diese Bereiche etwas nachgiebiger, was aber trotzdem kein Problem darstellt, denn man müsste die Schrauben schon sehr stark anziehen um das Gehäuse zu beschädigen.



    Das Stromkabel besteht aus drei Litzen und hat am Ende einen 3-poligen Molex-Stecker, wie es bei Lüftern üblich ist. Die Kabel sind bei allen Modellen zwischen 410 und 420 mm lang. Coolink fasst die drei Litzen zusätzlich in einem schwarzen Schrumpfschlauch zusammen. Der Vorteil ist hier, dass auch in vollgestopften Gehäusen mit vielen Kabeln die drei Litzen immer schön beisammen bleiben und es beim Ein- oder Ausbau weniger Probleme gibt. Ausserdem sind die Litzen so besser geschützt. Andererseits passt der schwarze Schlauch, der an manchen Stellen eingeknickt ist, nicht unbedingt zum Lüfter selbst, wodurch Modder hier vielleicht etwas benachteiligt sind. Man muss aber klar auch sagen, dass Modder sowieso immer darauf schauen, die Kable möglichst gut zu verstecken, damit sie nicht sichtbar sind ;-)


    Zubehör
    Wie es bereits aus der Tabelle oben ersichtlich ist, gibt es zwei Kategorien: Die Basic Edition beinhaltet lediglich vier Schrauben für die Befestigung der Lüfter am Gehäuse oder Radiator.



    Die Retail-Version beinhaltet zusätzlich zu den Schrauben einen Molex-Adapter, um die Lüfter direkt an das Netzteil anschliessen zu können. Dieser Adapter ist mit 135 mm Länge glücklicherweise relativ kurz und einfach gehalten, so dass er im Gehäuse gar nicht auffällt.


    Ein Schmankerl der Retail-Versionen ist aber das Poti, um die Drehzahlen regeln zu können. Bei allen Modellen verwendet Coolink ein 100 &-Potentiometer. Um das Poti einbauen zu können, wird eine Blende mit Loch mitgeliefert. Die Blende wird einfach in der Höhe eines freien Steckkarten-Slots am Gehäuse angeschraubt, anstelle einer Karte. Der Vorteil der Blende ist, dass weniger geübte Schrauber kein Loch ins schöne Gehäuse bohren müssen. Des Weiteren ist so das Poti von vorne oder von der Seite nirgends sichtbar und trotzdem einigermassen zugänglich. Schade, aber trotzdem sinnvoll ist die beigelegte Kappe, die auf die Achse des Potis gesteckt werden kann. Schade deshalb, weil so die hochwertig, aus Aluminium gedrehte Kappe nicht sichtbar ist beim Einbau in die Blende. Sinnvoll deshalb, weil so Modder profitieren, die das Poti zum Beispiel vorne in der Front des Gehäuses einbauen wollen.



    Das Kabel des Potis ist ungefähr 800 mm lang. Ein Einbau sollte also auch in grösseren Cases kein Problem darstellen. Das Kabel verzweigt sich an einer Stelle. Der eine Teil führt zu einem weiblichen Molex-Stecker, der in das Mainboard gesteckt wird. An der anderen Verzweigung ist ein männlicher Molex-Stecker angebracht. Hier wird der Lüfter angeschlossen. Konsequenterweise hätte Coolink hier auch einen Schrumpfschlauch spendieren sollen. An der Verzweigung wäre dies aber natürlich nicht mehr möglich gewesen. Die Verkabelung ist aber nichtsdestotrotz sauber gelöst; es „hampeln“ keine Litzen rum.


    Betrieb
    Dieser Teil ist natürlich der wichtigste, denn was bringen einem das Design und das Zubehör, wenn der Lüfter nicht ausreichend kühlt oder zu laut ist! In einem ersten Schritt werden alle Lüfter mit unterschiedlichen Spannungen versorgt und die Lautstärken von einem Schallpegel-Messgerät erfasst. Da Dezibel-Werte erst Sinn machen, wenn sie verglichen werden, ziehen wir Lüfter von anderen Herstellern heran (siehe nachfolgende Tabelle). Neben der objektiven Messung der Lautstärke, werden die Kandidaten einem subjektiven Hörtest unterzogen.


    In einem zweiten Schritt soll ermittelt werden, welche Spannungen mit dem mitgelieferten Poti erreicht werden und ab welcher Spannung die Lüfter ordnungsgemäss funktionieren.


    Die Vergleichsmodelle:


    Leider standen für das Review keine Vergleichsmodelle aus der 92 mm-Klasse zur Seite, wodurch die beiden Modelle SWiF-921 und 922 sich an den Mitbewerbern aus den anderen Klassen messen müssen.


    Ermitteln der Lautstärke
    Die Lautstärke wird von einem Schallpegelmessgerät erfasst, welches einen Bereich von 40 – 120 dBA abdeckt. Der Messaufbau besteht aus einem Mainboard, dem Thermaltake Tower 112 Kühler, der variablen Spannungs-versorgung (Manson SPS9400) und dem Messgerät. Jeder Lüfter wird jeweils seitlich auf den Kühlkörper montiert. Das Messgerät wird auf der Höhe der Rotorachse platziert und im Abstand von jeweils exakt 5 mm. Für die 120 mm-Modelle wird ein Adapterstück verwendet, welches sich zwischen Kühlkörper und Lüfter befindet.



    Der Abstand von 5 mm ist so gewählt, weil erstens so Luftströmungen weniger Einfluss haben und zweitens auch sehr leise Lüfter noch erfasst werden können.


    Das folgende Diagramm beinhaltet die Messungen der Lautstärke bei den vier Spannungen 5, 7, 9 und 12 V. Die gelben Farbtöne beziehen sich auf die 80 mm Lüfter, die roten auf die 92 mm und die blauen auf die 120 mm Modelle.



    Grundsätzlich gilt es natürlich zu beachten, dass jeder Lüfter jeder Grössenklasse verschiedene Leistungen hat, wodurch man die Werte im Balkendiagramm nicht direkt vergleichen kann. Ferner stellt man fest, dass die kleinste gemessene Lautstärke 40 dBA beträgt. Es handelt sich um den Papst Lüfter bei 5 V. Er hat bei allen Drehzahlbereichen die Nase vorne. Der höchste Wert beträgt 69.3 dBA. Ihn muss man dem Coolink SwiF-803 zuschreiben, was aber nicht verwunderlich, hat er doch die grösste Leistung mit 1.92 W. Der Coolermaster mit 1.8 W schneidet da schon besser ab, vor allem in den unteren Drehzahlen.


    Bei den 80-ern führt der Papst wie schon erwähnt die Spitze. Danach folgt der Everflow, dicht gefolgt vom SWiF-801


    Enttäuschend sind die Werte des SWiF-922, das stärkere 92 mm-Modell von Coolink. Vor allem im unteren Drehzahlbereich weist es die höchste Lautstärke auf. Der SWF-921 schneidet mit 0.24 W weniger Leistung deutlich besser ab.


    Mittlere bis gute Werte lassen sich den 120 mm-Modellen vergeben. Der SWiF-1202 liegt in dieser Grössenklasse mit hohen 1.56 W auf dem dritten und letzten Platz. Sieger auch hier, der Papst. Erstaunlich: Bei der maximalen Spannung von 12 V führt der SWiF-1201.


    Diese eher objektive Betrachtungsweise der Lüfter soll aber nicht bedeuten, dass die Praxis die gleichen Muster aufweist. Hier gilt es nämlich zu beachten, dass sich die Lautstärke nicht proportional über den gesamten Frequenzbereich verhält. Ausserdem unterliegen die gemessen dBA-Werte gewissen Schwankungen. Wie schon erwähnt ist auch die Distanz zur Schallquelle ein wichtiger Faktor.


    Was aber in der Praxis besonders auffällt: bei manchen Lüftern tritt neben dem Geräusch des Luftstroms ein Klopfgeräusch auf. Das Klopfgeräusch ist sehr subjektiv und ist bei Gleichstrommotoren dieser Klasse üblich, hängt aber auch von der Spannungsquelle ab. Beispielsweise nehmen die Geräusche bei billigen Lüftersteuerungen, die das Prinzip der Pulsweiten-Modulation (PWM) anwenden, stark zu. Inwieweit diese Nebengeräusche Einfluss auf die Messung haben, lässt sich nicht sagen. Ein subjektiver Test soll nachfolgend zeigen, bei welchen Lüftern das eher störende Nebengeräusch ausgeprägt ist. Ausserdem wird die empfundene Lautstärke angegeben (leise, mittel, laut).



    Spannungstest
    Bei den entsprechenden Modellen wird dazu das mitgelieferte Poti verwendet. Zusätzlich werden die Lüfter an einer externen, regulierbaren Spannungsquelle betrieben.


    Um es vorwegzunehmen, da bei den entsprechenden Lüftern stets ein 100 &-Poti beiliegt und die gängige Spannungsversorgung 12 V beträgt, wird die angegebene minimale Versorgungsspannung von 4 bzw. 6 V, abhängig vom Lüftertypen, nicht eingehalten. Die folgende Tabelle zeigt, welche Spannungen erreicht werden bei minimaler, sowie bei maximaler Poti-Stellung. Die Spannung liefert die 12 V-Schiene eines FSP GROUP, Modell FSP180-50NI(VPF) Netzteils.



    Man sieht, dass das Poti 4 V bei den 80-er Lüftern und 6 V bei den anderen Modellen nicht zulässt. In der Praxis zeigt sich aber, dass die Lautstärke nicht stark variiert in den unteren Spannungsbereichen.


    Nachfolgend der Test mit der externen, regulierbaren Spannungsversorgung Manson SPS9400, welches minimal 3.5 V ausgeben kann. Hier wird das Augenmerk darauf gelegt, bei welcher Minimalspannung die Lüfter betrieben werden können.



    Obwohl bei den 92-er und 120-er Modellen eine Minimalspannung von 6 V angegeben wird, lassen sie sich manche schon mit 3.5 V betreiben. Bei den 80-ern stimmen die Werte mit denen des Herstellers gut überein.


    Fazit
    Es muss nicht immer Papst sein, soviel darf man garantiert sagen. Überzeugen kann die Blende mit dem Poti und dem Drehknopf bei den entsprechenden Lüftermodellen von Coolink. Die Lautstärken der einzelnen Prüflinge sind vergleichbar mit denen der Referenz-Modelle. Nur bei den 120 mm-Lüftern überzeugt der Papst 4412 F/2GL wegen seines leiseren Betriebs mehr. Das leichte Klopfgeräusch bei manchen Modellen hängt mit der Antriebstechnik zusammen und ist nicht herstellerspezifisch. Nichtsdestotrotz stört dieses Nebengeräusch gerade bei den weniger starken Lüftern mit < 1 Watt. Obwohl beim SWiF-922 keine Nebengeräusche wahrnehmbar sind, enttäuscht er im Test.


    Gut, dass Coolink auf Lüfter mit Leistungen jenseits von 2 Watt verzichtet und stattdessen differenziert in den Bereichen unter 1 W. So laufen vier von den sechs getesteten Modellen unter 1 W. Muss mehr Leistung heran, so bieten sich aber auch Modelle mit 2 W an, die nach belieben heruntergeregelt werden können.


    Die Optik der Lüfter ist sehr ansprechend. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern verzichtet Coolink auf eingebaute LEDs, die den Lüfter beleuchten sollen. Für Modder ist es aber kein Problem, mit einer eigenen Beleuchtung interessante Effekte zu kreieren. Allerdings hält sich das Ganze dann in Grenzen, weil Coolink nur blau gefärbte Rotorblätter verbaut. Vielleicht erweitert Coolink sein Sortiment in Zukunft ja um Lüfter in weiteren Farben.


    Überzeugen kann auch der Preis. So kostet die 120 mm-Modelle in der Basic-Version knapp 12.– €. Für ein entsprechendes Papst-Modell muss man € 6 bis 7.– dazurechnen. Mit einem Mehrpreis von nur 2.– € ist die Retail-Version preislich besonders attraktiv.


    Verarbeitungsqualität:
    Zubehör:
    Lautstärke:
    Optik:
    Preis:
    Grosses Sortiment:

  • Zitat

    Original von br@insc@n
    Das Messgerät wird auf der Höhe der Rotorachse platziert und im Abstand von jeweils exakt 5 mm. Für die 120 mm-Modelle wird ein Adapterstück verwendet, welches sich zwischen Kühlkörper und Lüfter befindet.


    meint ihr nicht 50mm ???

  • Nein 5 mm. Bei 50 mm wären ein, zwei Lüfter unter 40 dB gewesen, was nicht mehr im Messbereich liegt. Ausserdem hätte es dann mehr Schwankungen gegeben wegen dem Luftzug der Rotorblätter.


    btw: Auf dem Bild ist es um die 50 mm, damit man alles schön sieht

  • Kanns sein das es Noiseblocker Fans sind? Die sehen genau gleich aus.

    Haupt Sys: Aerocool MATX Case, Gigabyte GA-MA74GM-S2H mit Onboard Radeon 2100, AMD Athlon 64 X2 5200+, Kingston 2GB Ram, Seagate 750GB HDD.
    Server: ASUS PSCH-L Server MoBo, Intel Celeron 2.8GHz, 512 MB Ram, Maxtor 40GB OS Disk, Areca ARC-1130 12-port PCI-X to SATA II RAID mit 8x Samsung 250GB 4x Samsung 500GB 1x Seagate 200GB, Casetek CK-1022-5, 500Watt NT
    NAS: Synology DS216+, 2x Seagate Green 2TB
    Laptop: Dell XPS M1330 Schwarz. Dell Vostro 3550. Lenovo Yoga 700
    Carputer: Voom2 Carpcgehäuse, Zotac IONITX P-E, 4GB Ram, 650GB HDD, 7" Touchscreen LCD.