Blocher ist z.B. (Angabe von ihm selbst gestern Abend, also nicht-Kollegialitätsbeeinflusst) gegen die Lancierung der Minarett-Initiative ( ~"das hätte ich jetzt vielleicht nicht gemacht") und nicht klar für ein Referendum gegen die Personenfreizügigkeit ( ~"dass müssen wir noch diskutieren ob wir da das Referendum ergreifen").
Der grösste Unterschied denn ich sehe zwischen 2003 und 2007 ist in der Organisiertheit der Parteien. 2003 konnte sich die CVP nicht einmal darauf einigen welchen ihrer Bundesräte sie "Opfern" will bzw. ihre eigenen Reihen zusammenhalten. Die SVP hingegen kam noch am Wahlabend (wenn ich mich richtig erinnere) mit ihrem Blocher-Ultimatum.
Dieses Mal haben die CVP, SP und Grünen sich auf eine SVP-Vertreterin einigen können (ich bezweifle das jemand angenommen hätte wenn er z.B. im ersten Wahlgang nur 30-50 Stimmen bekommen hätte o.ä.), zudem haben sie glücklicherweise noch eine erwischt die auch ja gesagt hat.
Die SVP hingegen sieht relativ schwach aus, sie hat sich nicht auf eine "Opposition" vorbereitet, die Abwahl hat sie trotz anderer Statements überrascht. Die Statements ihrer Exponenten wiedersprechen sich. In den ersten Tagen kamen keine Inhalte bis zum (nicht unbedingt positiven, aber immerhin innovativen und originellen) Arena-Boykott.
Vielleicht hat sie durch die Thematisierung der "Geheimpläne" im Wahlkampf diese erst wirklich auf die Agenda der anderen Parteien gebracht.
Ich hoffe das in Zukunft Bundesräte nicht durch Zufallswahlen ausgewählt werden sondern das mehrere Kandidaten in Hearings der Fraktionen und in der Medienöffentlichkeit durchleuchtet werden. Merz wäre z.B. niemals Bundesrat geworden ohne solche Hearings, sondern eher ein Blender.