Xoood: Du erhälst 70% des Lehrlingslohnes des 3. Lehrjahres vom RAV. Und dort gehen sie aber auf allgemeine Sätze, sprich, wenn du das KV gemacht hast, dann erhälst du 70% von 1500 CHF, also 1050 CHF Brutto. Also nicht gerade die Welt. Sobald du aber drei Monate arbeitest, gibt es die 70% deines letzten Lohnes, also wenn du nach der Lehre 3 Monate für 4000 CHF arbeitest und dann kündigst, bekommst du zwar Einstelltage, du erhälst danach aber 70% von den 4000 CHF, also 2800 CHF.
Das RAV ist halt einfach komplett überfordert: Aktuell über 100 Arbeitslose Personen pro Berater bei uns in Luzern. Da kannst du gar keine gute Beratung mehr machen.
Aber ich bin selber gar kein Fan vom RAV: Gutes Beispiel: Jemand den ich kenne hat die KV-Lehre gemacht und hat danach in einem Callcenter gearbeitet. Dort schwankte aber der Lohn und wenn sie wenig arbeit hatten, hätte sie nicht mehr arbeiten können. Deshalb hat sie sich angemeldet gelassen beim RAV, damit sie im Extremfall wenigstens die etwas über 900 CHF bekommen würde. Es lief jedoch gut und sie hatte im Schnitt ca. 2000-2500 CHF pro Monat, d.h. sie hat logischerweise keine Taggelder vom RAV erhalten. Trotzdem musste sie natürlich an die Gespräche mit der RAV-Beraterin. Diese hat sie dann z.T. auch am Mittag angerufen, sie könne um 15.00 Uhr an ein Vorstellungsgespräch nach Zug (Wohnt in der Agglo Luzern, ist mit ÖV unterwegs) etc. Dies resultierte darin, dass sie dann ihre zwei Arbeitsschichten kurzfristig absagen musste und sie somit kein Geld erhielt und sogar noch "Strafe" zahlen musste und zwar -2 CHF Stundenlohn. Das beste war: Eine Firma in Zug wo sie sich bewerben musste, bestand aus einer Chefin und zwei Grafikern. Die Firma machte gerade einmal CHF 15'000 Umsatz pro Monat (Supertoll nicht? ;-)). Die Chefin dort wurde schwanger und hat dann eine Vertretung für 6 Monate gesucht und meine Bekannte musste dann dort hin. Eben, Schichten abgesagt und ab nach Zug: Die Firma war in einem Bürogebäude, die Grafiker hatten ein Büro, das Büro der Chefin war aber effektiv im Gang (War so eine Art Technopark). Lohn: Sie hätten max. 1800 CHF pro Monat bezahlt, der Arbeitsweg wäre aber um einiges länger und teurer gewesen (Callcenter war in Luzern), sie hätte weniger verdient und eben, der Job war sowas von komisch. Vorallem hatte sie keine Perspektive: Wenn die Firma doch einen höheren Umsatz gemacht hätte pro Monat und es geheissen hätte: nach den 6 Monaten kann man über eine Festanstellung sprechen, das wäre etwas anderes gewesen, aber so habe auch ich ihr abgeraten, unbedingt abzusagen, denn das wäre absolut nicht seriös gewesen.
Sie hat dann auch abgesagt und es dem RAV so geschildert, wie es gewesen war und auch die Umstände, dass sie im Callcenter mehr verdient, das andere unseriös gewesen sei etc. Ach ja, das Callcenter war beim RAV auch als "Zwischenverdienst" angemeldet, d.h. sie wollte das RAV nicht mal abzocken, denn beim Zwischenverdienst gilt die Regel nicht, dass das RAV-Geld nach 3 Monaten angepasst wird an den aktuellen Lohn. Und eben, sie hat keine RAV-Gelder gebraucht, da sie mehr im Callcenter verdiente, als das RAV ausgezahlt hätte. Doch trotzdem: Sie hat sich nicht an das gehalten, was das RAV gesagt hat und bekam 60 Sanktionstage (RAV rechnet mit 20 Arbeitstagen pro Monat), sprich 3 Monate kein Geld vom RAV. Eben, sie hat es zum Glück nicht gebraucht, aber nehmen wir an, eben, es hätte einen Monat gegeben, wo sie im Callcenter nur wenig arbeiten konnte, dann hätte sie auch vom RAV kein Geld bekommen.
Naja, das liebe RAV.