Review: Apple iMac core duo
Kaufentscheidende Kriterien
Nachdem ich schon für lange Zeit mit dem Wechsel zu Apple geliebäugelt hatte und nebst ein Paar Mac mini auch schon diverse G4 aufgesetzt und weiterverkauft hatte, habe ich den Schritt getan und mich für einen iMac core duo entschieden.
Anfangs war ich noch sehr unentschlossen, ob ich mir einen „A-Serie“ Mac zutun sollte, da die berühmte Firma mit dem Apfel manchmal so seine Schwierigkeiten mit den Geräten der ersten Serie hat. Auch gegenüber der neuen Intel – Architektur und vor allem der Software – Kompatibilität und dem „Universal Computing“ mit Rosetta war ich skeptisch. Ich hätte fast einen PowerMac gekauft, allerdings sind die Geräte immer noch unglaublich teuer, obwohl auch da ein Technologiewechsel vor der Tür steht. Ein Powermac mit Dualcore, Wireless (Airport extreme), 1 GB RAM sowie der entsprechenden Grafikkarte und HD wäre um vieles teurer geworden als ein iMac – und das ohne Bildschirm. Zudem sind die Powermacs nicht gerade leise, und da der Mac bei mir im Zimmer stehen soll ist das nicht optimal. Die Aussicht auf den neuen Intel core duo Prozessor, ein 20“ Display und einer netten all-in-one Lösung ermutigte mich.
Erster Eindruck
Nach ca. einer langen Woche warten endlich: Das Gerät ausgepackt: Viele können mit dem iMac Design nicht viel anfangen, wenn er aber mal auf dem Schreibtisch steht, ist das Gerät wirklich eine Schönheit. Sehr schlank, wie in der Werbung fragt man sich: „wo ist der Computer hin“? Das Display ist gestochen scharf, die Auflösung und Farben optimal zum Arbeiten. Nette Details wie das „HAL“-mässige pulsieren des LED’s, wenn der iMac im Standby ist, das Slot-in DVD-Rom sowie die absolute Laufruhe...
Der iMac im Netzwerk
Der iMac startet sehr schnell auf. Wie immer mit OSX: Es funktioniert so ziemlich alles „out of the box“, Bluetooth, Drucker, Wireless, Sound etc. Die einzige Herausforderung: Das Windows XP – Netzwerk. Doch auch hier, ein Paar Häckchen gesetzt in den Systemeinstellungen, die Firewall angepasst und schon funktionierts.
Das ganze Setup ist sehr intuitiv, wer schon einmal eine standardmässige SUSE-firewall konfiguiert und auf Linux eine Samba-share eingerichtet hat, kann hier nur staunen.
Etwas anders sieht es mit dem Drucker aus... dieser funktioniert zwar wunderbar wenn im iMac eingesteckt, aber mit dem Ansprechen übers Wlan von Windows XP Laptops haperts noch... auch hier: Ein Keyword auf der Apple Support Page, ein Programm namens „Bonjour“ auf den XP Rechnern installiert und der Drucker läuft. Zur Not gibt’s die linuxprinting.org Homepage, die hätten noch alternative Treiber.
Hardware
Intel core duo 2Ghz mit 2MB L2-Cache, 1GB DDR2 Ram (PC2-5300, max. 2GB, Ati x1600 mit 256MB GDDR3 Ram, 20“ TFT mit 1680 x 1050 Auflösung, 8x Slot-in DVDRW, Airport Express (54Mbit Wlan), Bluetooth 2.0, Webcam, Digitalaudio, Fernbedienung, Tastatur, Mighty Mouse.
Anschlüsse
10/100/1000BASE-T Gigabit-Ethernet, 3x USB 2.0, 2x USB 1.1, 2x Firewire 400, Digital-/ Analogaudio Kombiport, Mini-DVI-Anschluss, DVI-Ausgang, mit (nicht mitgeliefertem) Adapter auch VGA-Ausgang, S-Video- und Composite-Videoausgang.
Link zum offiziellen Datenblatt: http://www.apple.com/de/imac/whatsinside.html#store
Software-Umfang
iLife ’06 ist dabei (umfasst iTunes, iPhoto, iMovie HD, iDVD, iWeb, GarageBand), Microsoft Office 2004 für Mac (60 Tage Testversion), iWork (30-tägige Testversion), Big Bang Board Games, Comic Life, Omni Outliner und Apple Hardware Test. Dazu noch Front Row und Photo Booth (sehr witziges Programm für die Webcam, siehe
hier: ).
Die Programme sind wirklich auf die täglichen Bedürfnisse eines normalen Users zugeschnitten und von erstaunlich hoher Qualität. Einzig Quicktime nervt, aber dafür gibt es ja das allseits beliebte VLC. Wem das noch nicht reicht, kann sich auf versiontracker.com umsehen, dort findet man eine wirklich breite Palette guter Freeware-Programme.
Auch bei der professionellen Software braucht sich das OSX Angebot nicht zu verstecken. Die meisten Programme sind zwar noch nicht auf Universal Binary optimiert, laufen jedoch anstandslos.
Frontrow
Mitgeliefert wird eine Fernbedienung, mit welcher man Frontrow aufrufen kann. Das ist ein Mediaplayer, welcher Videos, DVDs, Filmtrailer direkt von Apple.com, Musik, und Bilder abspielen kann. Sehr angenehm, wenn das Gerät im Zimmer steht.
Performance und Kompatibilität zu Mac Software
Die „normalen“ Mac Programme – also nicht für Intel Macs programmierte Software laufen sehr gut... so macht z.B. die Demoversion von Flash, Dreamweaver etc. keinerlei Probleme. Performanceeinbussen sind keine zu bemängeln, auch Toast (Brennprogramm) oder Office:Mac sind da keine Ausnahmen. Ich bin positiv überrascht von Rosetta, welches man überhaupt nicht bemerkt, sowie allgemein von der Performance (Rosetta ist der „Emulator für die PowerPC Software auf x86 Architektur).
Die speziell für die intel macs programmierte Software ist eine Freude. Auch ist immer mehr Software für die x86 Architektur vorhanden, so z.B. Firefox, Logic Pro, etc.
Auch Games, z.B. WoW... Blizzard hat als erste Firma ein Game auf „Universal Binary“ – also dem Code für die neuen Intel Macs hervorgebracht. Und es läuft beeindruckend, hier die höchste Detailstufe, alle Filter, da die höchste Auflösung und kein Ruckeln. Auch UT 2004 gibt es bereits mit dem entsprechenden „Universal Binary“ – Patch, sobald ich mir das Game für den mac gekauft habe, werde ich über die Performance berichten. Die original OSX Games für Mac sind nicht zu empfehlen, die wenigsten laufen und wenn, dann kaum mit akzeptabler Geschwindigkeit. Ich habe jedoch (mangels Software) keine der alten OSX Games ausprobiert und verlasse mich auf die Einträge in diversen Foren.
Hier noch ein Link zu einem Test von Macworld bezüglich der Performance (im Vergleich zum G5) http://www.macworld.com/2006/0…es/imaclabtest1/index.php
Windows läuft (noch) nicht auf den iMac core duo, ebenso ist Linux erst in den Anfängen. Der Grund dafür ist das "BIOS", Apple verwendet das modernere EFI, welches zu Windows XP und Linux-Distributionen inkompatibel ist. Auch über Windows Vista ist noch nichts bekannt, da dieses auf VGA Grafik setzt, der iMac jedoch schon UGA als Standard integriert hat. Zur Zeit wurde Gentoo schon erfolgreich auf den iMac core duo Rechnern gebootet, [outdated]jedoch ist man von einer funktionierenden Linux Distribution für die Geräte noch weit entfernt[/outdated].
Update 1: laut http://www.osxbook.com/book/bonus/misc/knoppix/ ist bald schon eine knoppix version für die core duo macs erhältlich, wie gewohnt bei der linux community lassen die ubergeeks nicht auf sich warten...
Update 2: es gibt eine offizielle windows xp dualboot lösung für die intel imacs: http://www.apple.com/macosx/bootcamp/
Fazit
Alles in allem kann ich das Gerät nur empfehlen. Es ist eine hervorragende all-in-one Lösung, welche alle meine Bedürfnisse abdeckt. Die Umstellung auf OSX ist für mich sehr schmerzlos verlaufen, ich arbeite sehr gern mit dem Betriebssystem. Auch der Preis bleibt im Rahmen, zumal man für das viele Geld einen mehr als anständigen Rechner mit Monitor und gutem Software-Angebot erhält.
Positiv
Bildschirm
Performance
Stabilität
Kompatibilität zu Mac-Software
Laufruhe
Negativ
-USB Anschlüsse an der Tastatur sind nur USB 1.1
-nur Firewire 400
-Kompatibilität zu alten Mac-Spielen
-noch keine Linux Distribution für die Architektur
Greez trusk