Wie wird dir verlust leistung einer Cpu oder Gpu angeben

  • Ich will ausrechnen viel Zeit braucht ein CPU um ein Liter Wasser um 1 Grad zu erwärmen.


    Wenn die CPU hat 200 Watt Verlust Leistung entspricht dies einer 200 Wattesekunden oder 200 Watt pro Stunde


    Rest sollt dann ein Kinder-Spiel sein

    Der Nihilismus ist die Central Objektivität des Seins

  • Hier mal ein ein paar Berechnungen;


    Die Wärmekapazität von Wasser ist 4,18 J/(g K)


    1 Liter Wasser sind ca 1 kg also 1000 g.


    Der Temperaturunterschied beträgt 1 °C somit 1 K


    Also:


    Energie = Wärmekapazität * Masse * Temperaturdifferenz


    Energie = 4,18 J/(g K) * 1000 g * 1 K


    Energie = 4180 J


    1 J = 1 Ws


    Energie = 4180 Ws


    4180 Ws
    Energie = ---------------------
    3600 s/h



    Energie = 1,16111 Wh


    Energie = 0,00116111 kWh


    Also benötigt man 1.16 Wh um 1 Liter Wasser um 1 Grad zu erwärmen.



    Beispiel aus dem Alltag (extrem grob gerechnet);
    Eine Kochplatte hat sagen wir mal eine Leistung von 2kW/h.
    D.h. um 1 Liter Wasser von Raumtemperatur (20°C) zum Kochen (100°C) zu bringen brauchen wir;
    80 Kelvin * 1.16Wh / 2000Wh * 3600s = ca. 167 Sekunden. Ohne Verlust an die Luft usw.


    Das ist jetzt eine vorn mir aufgestellte extrem simple Rechnung. Ob die so stimmt, k.a. (War aber in Physik nie schlecht ;) )


    Bei deinen 200W;
    1 Kelvin * 1.16Wh / 200Wh * 3600s = 20.88 Sekunden.
    D.h. bei einer 1:1 Abgabe der Wärme der CPU ans Wasser würde es ca. 21 Sekunden dauern, bis 1 Liter Wasser um 1 Kelvin (1°C) erwärmt wurde.
    Vorausgesetzt auch, dass konstant 200W Wärme umgewandelt werden. Wobei ich keine CPU kenne die eine so hohe TDP hat, max. sind aktuell so 130W. Und das erreichst du auch nur extrem selten bis gar nie, ausser du forderst es raus ;)


    @ Inosin;
    Was ist daran Schwachsinn?
    Ganz "einfache" Physik


    Ist ja jetzt auch rein theoretisch mit den 200W konstant.

    [Backup Server] Intel i5 3470 (4x3.2GHz), 8GB, 120GB SSD, ~50TB, Lian-Li D8000
    [24/7 Server] Xeon W3670 (6x3.2GHz), 18GB, 2.4TB SSD, 13TB HDDs
    [Gaming 1] Xeon E5-1620 v3, 16GB, 3TB SSD, Geforce 1070 8GB, 27" Acer Predator + 22" + 30"
    [Büro] Medion Erazer X7841 Laptop, i7 6700HQ, 16GB, 2.5TB SSD, Geforce 970M 3GB, 17.3" FHD

    [Oldschool] Asus P2B-B, 466MHz Celeron, 0.5GB SDRAM, geForce 2, 606 GB

    6 Mal editiert, zuletzt von Tobi_Wan ()

  • Wofür brauchst du das ganze? Um die Verlustleistung anhand des Wassers zu bestimmen oder möchtest du mit einer grossen Reserve kühlen?

  • Uuuh... macht mir kein Gemüse mit den Einheiten.
    Leistung = Energie(umsatz) pro Zeit, in SI-Einheiten J/s, entspricht einem Watt (W)
    Energie wird in Joule angegeben, und kann auch in Wattsekungen (Ws) angegeben werden. Das ist aber dann nicht Watt pro Sekunde, sondern Watt mal Sekunde. (Watt pro Sekunde wäre J/s^2, also wie eine Beschleunigung der Leistung).


    Deine Rechnung stimmt dann schon, Tobi, nur die Einheiten sind verkehrt :)

  • Zitat

    Original von kNt
    Wofür brauchst du das ganze? Um die Verlustleistung anhand des Wassers zu bestimmen oder möchtest du mit einer grossen Reserve kühlen?


    Ich diskutiere hier mit meinem Bruder wie gross muss ein Radiator sein muss, um 600 Watt Leistung zu kuhlen.
    Ich bin der Meinung das ein MO-2 Radiator Reicht und es keinen Vendilator braucht. er ist der Meinung das der Mo-2 nicht ausreicht, um die den Pc 8 Stunden dauer gamen zu kuehlen.


    Vielleicht kennt jemand eine Formel wie man den Warmeaustausch berechnet ?


    Tobi_Wan


    Du hast mir sehr geholfen mir deiner Berechnungen.

    Der Nihilismus ist die Central Objektivität des Seins

    Einmal editiert, zuletzt von c-64 ()

  • Das ist so eine Sache mit diesen Berechnungen.
    Grundsätzlich basiert die Kühlung bei einem MoRa auf 3 Effekten, Wärmestrahlung, Wärmeleitung(=Konduktion) und Konvektion(=Wärmeströmung). Die Wärmeleitung wird sehr wahrscheinlich vernachlässigbar sein, da der Radiator ja meist kaum irgendwo was berührt. Also bleibt die Wärmestrahlung nach dem Stefan-Boltzmann-Gesetz und Konvektion, die es echt in sich hat. Das Problem ist nämlich folgendes, wäre dein Radiator eine ebene rechteckige Platte, liesse sich da vielleicht etwas berechnen, aber da der MoRa Kühlrippen etc hat, bist du da fast Chancenlos. Oder besser gesagt, der Aufwand ist zu gross, sowas misst man besser.


    Zur Wärmestrahlung:


    Mit dem Stefan-Boltzmann-Gesetz
    P = Sigma * A * T^4
    P: Strahlungsleistung
    Sigma: Stefan-Boltzmann-Konstante
    A: Fläche
    T: absolute Temperatur (d.h. Kelvin)
    kann man ausrechnen wie viel Strahlungsleistung ein schwarzer Körper mit bekannter Fläche und Temperatur ausstraht. (Das Schwarz beschreibt nicht die Farbe, sondern einen Körper mit Emissionsgrad 1, siehe Wikipedia) Wenn man sich Werte für Farbe oder pulverbeschichtete Metalle ansieht, und die Kühlrippen des MoRa bedenkt, kann man gut annehmen, dass der MoRa ein schwarzer Körper ist.
    Jetzt strahlt nicht nur der MoRa ab, sondern wird auch angestrahlt von der Umgebung. Dazu nehmen wir einfach etwa Raumtemperatur. Man könnte jetzt einwenden, dass wenn der Mora nahe einem Fenster ist und draussen Winter ist, dass man das berücksichtigen muss. Dazu eine einfache Überlegung. Wenn der MoRa nicht beheizt ist, stellt sich nach einiger Zeit eine konstante Temperatur ein, ergo ist das System im Gleichgewicht. Das heisst, die Umgebung strahlt gleich viel ein, wie der MoRa abstrahlt, also das Stefan-Boltzmann-Gesetz mit der Temperatur des MoRa im unbeheizten Gleichgewicht.


    Also können wir die Abstrahlleistung ausrechnen mit:
    P_in = Sigma * A * T_raum^4
    P_out = Sigma * A * T_mora^4
    P_brutto = Sigma * A * (T_mora^4 - T_raum^4)
    (Bitte, bitte, nicht das ^4 raus ziehen, sonst kommen mir Tränen ;()
    Und P_brutto kennen wir ja, denn wir wissen wie viel Leistung der MoRa abstrahlen muss, um das System im Gleichgewicht zu halten. Nach T_mora auflösen, et voilà.


    Jetzt kommt die zweite unangenehme Sache, nämlich der Fall, dass irgendetwas nahe am MoRa steht, z.B. ein Computerseitenwand. Die wird sich nämlich mit der Zeit auch erwärmen, da sie vom MoRa angestrahlt wird, d.h. sie strahlt dann auch mehr den MoRa an, also wird P_in grösser. Was dann folgt ist ein Rattenschwanz :D, danach eine Differentialgleichung, dann Rumgerechne mit Matrizen, und schlussendlich eine Lösung die zu kompliziert ist, dafür, dass noch nicht einmal Konvektion drin ist :D




    Zur Konvektion:


    Guck mal unter Wikipedia Link da steht, dass man offensichtlich die freie Konvektion berechnen kann, man braucht nur die Strömungsgeschwindigkeit der Luft.
    Oder wenn du unter Wikipedia Link guckst, siehst du, dass die ganze Problematik recht schwierig ist. Naja, hier wäre wohl der richtige Zeitpunkt ein Modell am Computer zu machen und das zu simulieren.



    Die beste Variante um sinnvolle Resultate zu erhalten wäre wohl eine Messung durchzuführen.
    Könnte ich eigentlich mal machen. Das dumme ist nur, dass es sehr viele freie Parameter hat: Durchflussmenge/Zeit, Heizleistung, Wasservolumen, Umgebungsvariablen z.B. Case in der Nähe, Wand in der Nähe, Schreibtisch und natürlich das Volumen des Ventilators pro Zeit.
    Gedankenspiel für eine mögliche Messung:
    Durchflussmenge/Zeit: 3 Einstellungen
    Heizleistung: 10 Einstellungen, z.B. 100W,200W,...,1000W
    Wasservolumen: 2-3 Einstellungen
    Umgebungsvariablen: 8 Einstellungen
    Ventilation: 3 Einstellungen
    => 1440-2160 Einstellungen (Hoppla :gap)


    Ein kleines Beispiel für die Wärmestrahlung:
    T_raum = 20°C = 293.15K
    A = 0.5m*0.5m*2 = 0.5m^2
    P_brutto = 400W ?(
    T_mora^4 = P_brutto / Sigma / A + T_raum^4 = 383K = 110°C


    Man sieht, Konvektion spielt eine nicht unerhebliche Rolle.
    Sorry für den Roman :D

  • Netter Beitrag Brainhacker, aber leider recht fuer nix (ausser falls du vor einer Thermodynamikpruefung stehst zur Rekapitulation) :D


    Es laeuft, wie du ja schreibst, auf die empirische Ueberpruefung dieser These raus. Mit Berechnen laesst sich diese Frage kaum beantworten.


    Zitat

    Original von c-64
    Ich diskutiere hier mit meinem Bruder wie gross muss ein Radiator sein muss, um 600 Watt Leistung zu kuhlen.
    Ich bin der Meinung das ein MO-2 Radiator Reicht und es keinen Vendilator braucht. er ist der Meinung das der Mo-2 nicht ausreicht, um die den Pc 8 Stunden dauer gamen zu kuehlen.


    => Man baut das Teil ein, heizt 8 Stunden und schaut dann, obs sich ein Gleichgewicht eingependelt hat :)

  • Genau GP, du hast es erkannt. Mit Berechnen lässt sich diese Frage kaum beantworten, und das Bisschen das sich Berechnen lässt, hab' ich berechnet. :D


    Zitat

    (ausser falls du vor einer Thermodynamikpruefung stehst zur Rekapitulation)


    Sorry, Physikstudent, ich kann nicht anders :-)

  • Ich will das auch können... Und die Möglichkeit haben es anzuwenden :p
    ps. Sigma war für mich bis jetzt ein Kamera/Objektiv- Hersteller *duck*

  • Zitat

    Original von Brainhacker12
    Sorry, Physikstudent, ich kann nicht anders :-)


    Ich erstelle Simulationen, von daher kenne ich den Unterschied zwischen vereinfachter Theorie und der Realitaet :D

  • Die Einsatzgebiete sind vielfältig, die Software mache ich selbst (oder wir, je nach Projekt). Klar gibts so Softwarepakete wie Comsol, aber im Endeffekt sind die nicht brauchbar :)

  • Das mit der Software ist schon immer so gewesen, man muss sich einfach immer erst einarbeiten. Aber ist auch so, wenn man eine vollständige Anleitung hat.
    die Kalkulatortabelle ist genial, thx