Phono Vorstufe bauen (inkl. belichten und ätzen der Platine)

  • Hallo zusammen,


    Ich habe wiedermal das Verlangen etwas zu bauen.


    Folgendes Projekt wird angepeilt: http://www.hifi-forum.de/index…eT&forum_id=103&thread=87
    Es handelt sich um einen Phono Vorverstärker nach RIAA - INA der für MC wie auch für MM Tonabnehmer verwendet werden kann (45db - 65db Verstärkung)


    Problematik: Köter aus dem Hi-Fi Forum hat eine Version zusammengestellt, die mir sehr passen würde. Leider gibt es das Board in der Form nicht zu kaufen.
    Entsprechend muss ich mich einrichten um die Platine selber zu belichten und ätzen... Probier öfter mal was neues :gap
    Es gibt sicher einige hier im Forum, die das schon ein- oder einige Male gemacht haben?


    Fürs Umsetzen fehlen zwar noch einige Punkte... Aber ich bin guter Dinge, dass ich schon bald damit anfangen kann ;-)


    Cheers

  • Hallo,


    Kommst du ans Layout ran? Vorzugsweise als Gerber-Files oder Eagle Projekt.
    Ich habe bei uns im hackerspace Eastermundigen (in Ostermundigen) ein kleines Leiterplattenlabor eingerichtet, ideal für einseitige Platinen.
    Ich arbeite mit negativem Photoresist das man auf die Platine auflaminiert, belichtet, entwickelt und dann Ätzt (genau wie jeder Grosshersteller). Ich habe dort auch das benötigte Material um grünen Lötstopplack aufzubringen!
    Löcher werden von Hand mit Hartmetallbohrern und einem Proxxon gebohrt.


    Wenn es dir nicht um die Sauerei geht beim Platinen herstellen kannst du die Platinen z.B. bei eurocircuits.com machen lassen.

  • Selber ätzen ist immer mit grossem Aufwand verbunden meiner Meinung nach.
    Wenn du's noch nie gemacht hast, ist es teuer diese Materialien anzuschaffen, bzw. den Prozess zu optimieren (für einen einzelnen PCB). Dauert schon ein weilchen. Bei einseitigen Platten noch OK, aber ich bestelle das im Internet schlussendlich fast günstiger, mit besserer Qualität inkl. Lötstoppmaske.
    pcbpool.de oder wenns China mässig sein soll pcbcart.com.
    Aber selber ätzen hat schon seinen Reiz :P

    Sys 1: Intel Core I7 3770K @ 3.5Ghz, ASUS Sabertooth Z77, nVidia GeForce GTX 680 TOP, Corsair Vengeance 16GB, Kingston HyperX 3K SSD 2x120GB @ RAID 0 + WD 750GB
    Sys 2: Apple Macbook Pro

  • Hallo zusammen,


    @ ruffy
    Ich denke die Eagle Files kann ich organisieren, ja. Ich habe schon etwas Material bestellt um mir eine Belichtungsanlage zu bauen. Aber vielleicht komme ich trotzdem auf dein Angebot zurück. Man muss die Welt ja nicht ständig neu erfinden ;-)


    @ bluecorazon
    Es geht mir schon auch ums Selber machen :-)
    Ich denke nicht, dass es bei diesen boards bleiben wird...Hätte es schon einige Male brauchen können und kann mir in Zukunft meine Arduino Projekte etwas eleganter gestalten.


    Cheers
    Mae

  • Woah, geilon! Go4it, Mae!!! Wenn du irgendwo den Print selber machen kannst mit etwas Hilfe wie z.b im Hackerspace oder im Fablab (Zürich weiss ich konkret jetzt), dann los! Bin auf das Ergebnis gespannt

  • Hi


    Hab dies auch einige Zeit selber gemacht, da ich zu Testzwecken Prototypen für eine Autorückleuchte erstellt habe (Toyota Supra 4 2JZ)
    Für die Platine habe ich einen Gesichtsbräuner zum belichten genommen.
    Anschliessend Natronlauge (kriegste Pellets in jeder Apotheke, vorsicht gibt gelbe Finger :gap) als Entwicklerbad.
    Zum Ätzen ein Wasserstoffperoxid/Wasser/Salzsäurebad wenn ich mich noch recht erinnere.
    Die Zeit muss man alleine einschätzen können, ab und zu rausnehmen und mit viel Wasser abspülen.
    Schauen, dass die Mischung gut vorbereitet ist, ansonsten kann es sein, dass eine Seite schneller ätzt als die andere.


    Wenn man fertig ist, ist der Chemiemüll mit Schwermetallen voll und darf auf keinen Fall in den Abfluss gekippt werden.
    Diese kann man anschliessend mit einer Spannungsquelle, Eisennagel und Kupferstück wieder trennen. Am besten anschliessend in den Chemiemüll geben.


    Für genauere Angaben und Verhältnisse würde ich im Netz schauen, die ersten 1-3 Versuche sind meistens erst unbefriedigend, bis man es einigermassen raus hat.



    Gruss Angryhellfire

    Tower: LianLi 343
    CPU: 3960X
    Mainboard: Asus Sabertooth X79
    Ram: 8x4Gb Corsair Venegance 1600MHZ
    Graka: MSI GTX1080Ti Armor

  • Ich habe mich im Netz schon ziemlich satt gelesen. So enorm schwierig scheint das Procedere gar nicht zu sein. Einfach aufwändig. Aber davor scheu ich mich keinesfalls.
    Fürs Belichten habe ich mir einen 5m UV LED Strip bestellt der mit seinen total 60W wohl genug Licht bereitstellen sollte. Die Led's emittieren bei 395 - 405nm und die Fotoschicht der Leiterplatte ist gemäss Hersteller bei 400nm am empfindlichsten.
    Das ganze wird in eine Haube eingebunden und wer weiss, vielleicht mache ich mir noch eine Zeitsteuerung mit einem kleinen Arduino Aufbau (:


    Fürs Entwickeln und ätzen, hole ich mir in der ikea die gläsernen Gratinschalen. Die werden allenfalls auf einer Heizdecke liegen, damit das Gemisch die optimale Temperatur hat.
    Entwickler und Ätzmittel werde ich wohl direkt bei Reichelt beziehen. Die haben auch Portionierte Gemenge die doch recht einfach zu handhaben sein müssten. Zumindest was die Verhältnisse angeht.


    Der Entwickler, so habe ich gelesen, ist nach dem Gebrauch zu entsorgen. (selbstverständlich bei einer entsprechenden Entsorgungsstelle) Das Ätzmittel kann man aber lagern und mehrfach benutzen... Das werde ich sicher so machen :)


    Bis ich alles Material habe um mit dem Vorhaben zu beginnen vergeht sicher noch ein Monat. Aber die Vorfreude ist gross ;-)
    Vielleicht kann ich ja in der Zeit mal bei ruffy vorbeischauen? Falls du an einem Projekt dran bist, würde ich dir sehr gerne mal über die Schultern schauen :cheers

  • Das ist wie die Beine des Widerstands gebogen sind: 10 heisst in 10x2.54mm Abstand gebogen, 2V ist 2x2.54mm Abstand und das V steht für Vertikal (Widerstand stehend montiert). Das brauchst du nur wenn du Widerstände für die Serienproduktion vorbereiten willst.

  • Hey ruffy


    Danke für die rasche Antwort. Dachte es hätte eventuell etwas mit der Genauigkeit des Widerstandes zu tun. :gap


    Meeerci
    Gruess Mae

  • Die Genauigkeit (Toleranz) des Widerstands ist beim 4. oder 5. Ring gekennzeichnet
    http://de.wikipedia.org/wiki/Widerstand_(Bauelement)#Farbkodierung_auf_Widerst.C3.A4nden

  • Auf dem Widerstand erkenne ich die Infos. Aber im Shop sieht man selten das korrekte Bild zum Widerstandswert :D plus ist es auf der Stückliste nicht genau angegeben :-/


    Trotzdem Merci ;):cheers

    NIVEAU ist keine Hautcreme

    Einmal editiert, zuletzt von mae ()

  • Ich habe das Zeug mittlerweile zuhause. Leider ist meine Freizeit im Moment so zerstückelt, dass es wohl noch einen Moment geht, bis ich hier weiterschreibe...


    TBC

  • Habe gestern mal die 60W Belichtungseinheit zusammengestellt.
    Interesasnt was so alles unter nahem UV-Licht anfängt zu leuchten :gap Einige Mineralien zeigen sich plötzlich in einem ganz anderen "Kleid".


    Es gibt einige nasse Tage... Vielleicht komme ich ja weiter mit dem gebastel ;.)

  • Mittlerweile wurden die ersten zwei Boards gemacht.
    Es hat überraschend gut funktioniert fürs erste Mal.


    Einige Unschönheiten hat es trotzdem gegeben. Mitunter wegen der nicht perfekten Maske.
    Trotz Tonerverdichter gab es an einigen Stellen ganz kleine, nicht bedeckte Pünktchen auf der Folie.
    Entsprechend wurden zum Teil auf schon relativ dünnen Leiterbahnen kleine Punkte weg geätzt.


    Vom Kollegen habe ich Spezielle InkJet Folie für Siebdruckmasken bekommen und etwas rumgepröbelt.
    Das ergibt eine viel homogenere Maske die einiges besser deckt als das Toner Zeug :-) Nächstes Wochenende geht's weiter :banana

  • Heya. Danke für den Link.


    Die Sache ist, dass es mir Spass macht solche Sachen selber zu machen.
    Ich könnte auch für 1'500.- einen guten Phono Pre kaufen und und das ganze "basteln" sein lassen.
    Das würde, wenn ich alles Material und die Zeit mitrechne, wohl weniger kosten. Aber eben.. that's not me ;)


    Säuber gross :D