Hi Leutz
Die SVP hat bei uns einen gewaltigen Bock geschossen. Und zwar hat die Einwohnerratssitzung (mein Vater ist einer dieser Einwohnerräte, leider von der SVP) beschlossen, dass KV-Praktikumsstellen geschaffen werden, da ja, wie allgemein bekannt ist, im KV Sektor momentan die Lehrabgänger chancenlos sind. Diese Praktikumsstellen (werden vom RAV angeboten und sind nur für arbeitslose KV-Lehrabgänger) dienen dazu, dass man an Berufserfahrung kommt und man hat ne kündigungsfrist von 7 Tagen, sodass man weiter eine Festanstellu8ng suchen kann, denn: Man bekommt etwas 500-700CHF vom Arbeitgeber plus noch volle Arbeitslosenunterstützung, so kommt man auf ca. 1500-1700CHF pro Monat, ned wirklich viel. Aber eben, man kommt an Berufserfahrung und bekommt mehr Kohle, als wenn man Arbeitslos ist, also eine super Sache. Doch die SVP stimmte als einzige dagegen und der Präsident der Krienser SVP, Peter Portmann, hat noch in einem Artikel über diese Praktikumsstellen in der NLZ vom 21.11. gesagt, dass es dieses nicht brauche, da es genügend Stellen habe und die jungen Leute bräuchten keine Hilfe etc, also, da sind wir uns hoffentlich alle einig: Er hat absoluten Scheiss gesagt. So, ich habe darauf reagiert und habe ihm einen Brief geschrieben:
Ich poste hier die Adresse nicht rein, sondern nur den Brieftext:
Artikel in der NLZ vom 21.11.2003
Sehr geehrter Herr Portmann
Ich las ihre Aussage in dem Artikel der NLZ vom 21.11.2003, in welcher sie sagten, dass die jungen Leute keine Hilfestellung der Gemeinde brauchen (Praktikumstellen). Teils wurde ich wütend, aber andererseits kam ich da auf eine Idee.
Zum Ersten: Wir jungen Leute brauchen keine Hilfe? Ich habe in diesem Juli meine KV-Lehre erfolgreich abgeschlossen, ich habe jetzt aber gegen knapp 140 Absagen zu Hause. Aber ihrer Meinung nach brauchen wir Jungen ja keine Hilfe. Nur komisch, dass von meiner Abschlussklasse von knapp 25 Leuten nur etwa 4-5 Leute eine Stelle haben und von denen die meisten auch nur, weil sie vom Praktikumbetrieb übernommen wurden. Und wir brauchen keine Hilfe?? Ich habe anfangs November eine Stelle als Aushilfskellner angenommen, weil mir erstens zu Hause die Decke auf den Kopf fiel und zweitens, weil ich einfach mehr Geld brauche, als 900 CHF pro Monat. Solche Praktikumstellen sind die einzige Chance momentan für uns jungen Leute, um einen Einstieg ins kaufmännische Berufsleben machen zu können. Oder sollen wir uns Ihrer Meinung nach am nächsten Baum aufhängen, sodass wir erstens dem Staat nicht finanziell auf der Tasche liegen und dazu noch aus der Arbeitslosenstatistik fallen? Diese Aussage hat die SVP bei den Jungen sicher nicht gerade beliebt gemacht, auch alle meine Kollegen/Innen haben sich gewaltig darüber aufgeregt und ob das der schlauste Spruch war, im Hinblick darauf, dass nächstes Jahr in Kriens Wahlen stattfinden, ich denke eher nicht. Denn die Eltern von solchen arbeitslosen Jugendlichen wie ich leider auch bin lasen diesen Artikel auch, diese Eltern reden mit den Nachbarn darüber etc. Ich glaube, ich muss nicht mehr weiterschreiben zum Ersten
Zum Zweiten: Da Sie ja sagten, dass wir Jungen keine Hilfe brauchen, sind sie ja der Meinung, dass es genug KV-Stellen gibt. Nun, wie ich weiss, arbeiten Sie bei der Nationalbank und da kam mir eine Idee: Gestützt auf ihre Aussage, sende ich Ihnen hiermit meine Bewerbungsunterlagen, denn dann wird die Nationalbank ja sicherlich auch freie Stelle haben.
Freundliche Grüsse
R.H.
Lebenslauf
Eidg. Fähigkeitsausweis
Arbeitszeugnis PanGas
Abschlusszeugnis
Versch. Diplome (ECDL, CFP, BEC)
Wie findet ihr den Brief, bzw. den Spruch des SVP Kriens Präsidenten Peter Portmann?
PS: Die Praktikumsstellen werden geschaffen, da die SVP überstimmt wurde, trotzdem finde ich es eine sauerei, was die SVP da rausgelassen hat, bzw. Peter Portmann