DIY NAS Komponenten

  • Hallo Zusammen


    Ich möchte weg von Synology und mit Unraid ein eigenes NAS bauen.


    Aktuell habe ich:


    2x 14TB HDD WD Red

    1x 1TB SSD


    Für den Bau stelle ich mir folgendes vor:


    Prozessor: i7 oder höher, oder AMD Chip

    RAM: 32GB oder mehr DDR5

    2x 14TB zusätzlich HDD

    Mainboard mit DDR5 RAM Unterstützung

    Mini oder Midi Case

    Lüfter? 😆

    Netzteil mit genug Pfupf aber stromsparend im Idle


    Hat mir jemand Empfehlungen mit Link für Komponenten? Falls jemand was rumliegen hat, würde ich die Komponenten auch hier kaufen.


    Merci im Voraus 🙏

  • Sali Fox


    Grundsatzfrage: Was willst du alles auf diesem "NAS" machen?


    Hardware

    Brauchst du ECC RAM oder ist bist du bereit, die Non-ECC Risiken in Kauf zu nehmen? Das wird die Gesamtauswahl in eine grobe Richtung treiben, die nicht wirklich ohne Austausch des Untersatzes umkehrbar ist.


    i7 und DDR5 sind ganz schön teuer, brauchst du das wirklich? AMD ist beim Video-Transkodieren etwas im Hintertreffen, kann sonst aber gut mithalten und bietet günstigere ECC Optionen.


    Nebst NT sollten primär die restlichen Komponenten energieeffizient sein, insbesondere CPU. Liste mit Angabe Energieeffizenz von verschiedenen Netzteilen im tieferen Watt / Idle-Bereich: https://docs.google.com/spread…-OOIsuX_JSIurIq3JkFZVMUas


    Für Boot/OS/Container/VMs wäre ein Mirror ratsam, sodass bei Ausfall lediglich die defekte SSD ausgetauscht werden muss. Abgesehen davon sind SSDs mit Power Loss Protection und hohen TBW Werten ratsam. Check mal das Modell deiner SSD und ihre Abnutzung.


    Software

    Muss es unRAID sein, oder könntest du Proxmox VE was abgewinnen? Da hast du maximale Flexibilität, könntest bspw. TrueNAS Scale als VM laufen lassen und den SATA-Controller mitsamt allen HDDs durchreichen.


    Die Boot/OS/Disk SSDs wären dan optimalerweise NVMe's oder aber SATA SSDs auf einem separaten NVMe -> SATA Adapter (~15.- bei Aliexpress), wobei NVMe deutlich teurer und PLP auf solchen weniger verbreitet sind. Von SATA PLP SSDs gibts anständige Second Hand Angebote auf Ricardo, Tutti & Co. Es gibt hier auf dem Marktplatz auch noch gute NVMe's mit PLP, falls es schnell sein muss.

    yet the very truth he holds

    2 Mal editiert, zuletzt von nfcsd ()

  • Hei nfcsd


    Merci für deine Antwort.


    Bin ein Noob 🤣 Bin völlig offen bei den Komponenten. Keine Ahnung wegen dem RAM 🥲


    Unraid wäre schon noice. Proxmox ist glaube ich weniger userfriendly oder?


    i7 muss es nicht sein, wichtig ist, dass die Komponenten ein paar Jahre halten. Budgetmässig so 700.- aber bin offen.


    NVME habe ich noch ne Samsung Pro 1TB für OS und Docker.


    Werde es vor allem für Docker brauchen. Container aktuell:


    arr*-Umgebung (Jellyserr, Radarr, Sonarr etx.)

    Trilium Notes

    Plex

    Jellyfin

    Vaultwarden

    Datenablage / Dokumente / Foto

    Homeassistant

    Portainer

    memos

    picsur

    Linkwarden

    FreshRSS

    headphones

    deemix

    Liste wird aber noch wachsen.


    Mit Stromsparend meine ich das Ding wird 24/7 laufen und ich will kein AKW betreiben müssen 😆


    Desktop-Virtualisierung ist nicht vorgesehen.

  • Bin völlig offen bei den Komponenten. Keine Ahnung wegen dem RAM 🥲

    Deine Auflistung sieht nach einem handelsüblichen Homelab aus, das nicht zwingend ECC RAM braucht. Wenn du überlebenswichtige Daten ohne regelmässige Sicherungen an anderen Orten darauf speicherst und/oder absolut kritische Dienste laufen hast, wäre ECC empfehlenswert. Kostet aber auch ordentlich mehr.


    Unraid wäre schon noice. Proxmox ist glaube ich weniger userfriendly oder?

    Habe keinen direkten Vergleich aus eigener Erfahrung, aber Proxmox scheint schon etwas technischer. Es gibt Helper-Skripte für relativ einfache Installation von Diensten in LXCs oder VMs. Natürlich gilt es Skripte querzulesen, bevor man sie in die Shell reinpfeift.


    Schau dir sonst mal diesen High-Level Input an zum Thema "wenn du nur einen Server hättest, wie würdest du den einrichten". Hier mehr Material auf Deutsch, etwas älter. UnRAID braucht mittlerweile ein Abo.


    TrueNAS Scale als Bare Metal Installation wäre auch noch eine Alternative.


    Datenablage: SMB/NFS Shares oder weitergehende Lösungen wie Nextcloud mit diversen AddOns?

    Wachstum: In welche Richtung geht's? Noch zwei drei weitere einfache Webservices, oder lokale LLMs die ggf. eine dedizierte GPU benötigen?


    NVME habe ich noch ne Samsung Pro 1TB für OS und Docker.

    Modell und Abnutzung?


    Hier mal was zusammengestellt:

    https://pcpartpicker.com/list/yfVxmC


    Bin für Verbesserungen sehr offen.

    • CPU: Vier Kerne sollten es schon sein, Intel 300 hat nur zwei. Mit einer N305 bist du leistungstechnisch wenns nicht mehr gross wachsen sollte gut bedient, gibt's bei Ali mit Mainboard für ~340.- CHF. Wenns mehr Wumms braucht, würd ich zu einem i3 oder i5 greifen.
    • RAM: 96GB sind übertrieben, ab 48GB solltest du mehr als bedient sein. Allenfalls reichen 32GB schon aus.
    • Mainboard: Achte darauf, dass es genügend M.2 + SATA Anschlüsse hat.
    • Gehäuse: Schick und teuer. Fractal Node 804 bietet Platz für 8x3.5", tut's das auch? Oder noch was kleineres, wenn 4x3.5" das Ende der Fahnenstange sein wird.
    • Netzteil: Die Marke von der Liste kenne ich nicht. Würde eines der ATX Netzteile vom Google Spreadsheet nehmen, das im Bereich 20W - 80W möglichst eine hohen Prozentsatz erreicht, genügend SATA Anschlüsse bietet und für deine Komponentenkonfiguration eine vernünftige Gesamtleistung hergibt.


    Ich hab hier mal was auf die Schnelle zusammengestellt, das 2xM.2 und 4x3.5" unterstützt. 700.- reichen dicke.


    Mit Stromsparend meine ich das Ding wird 24/7 laufen und ich will kein AKW betreiben müssen 😆

    https://unraid.net/blog/energy-efficient-server

    https://forums.unraid.net/topi…onsumption-with-powertop/


    Die Tipps träfen auch zu, wenn du Proxmox verwenden solltest.

    yet the very truth he holds

    2 Mal editiert, zuletzt von nfcsd ()

  • WOW! Tausend Dank für deine ausführliche Recherche und Antwort. Das nenne ich mal tollen Support!


    Meine Daten (die wichtigen) repliziere ich in ein in der EU gehostetes Rechenzentrum. Dazu mache ich noch jeweils lokal pro Woche ein Backup auf einer externen Festplatte. Daher ist wahrscheinlich ECC RAM wirklich nicht zwingend. Sind "nur" private Daten und keine geschäftskritischen Geschichten.


    Ja, das mit dem Unraid Abo habe ich gesehen. Werde mich mal bei Proxmox einlesen und dann entscheiden, ob mir die 250.- Lizenz von Unraid das wert ist oder nicht :) .


    Für die Datenablage bin ich mit SMB/NFS Share absolut glücklich. Für unterwegs nutze ich aktuell DS File und DS Drive, so etwas sollte aber ja weiterhin möglich sein - via Doker Applikation z.B.?


    LLMs will ich keine selbst betreiben. Da nutze ich ganz stupid mein Perplexity Abo.


    Also eine SSD ist aktuell in meinem jetzigen Syno im 24/7 Betrieb (seit ca. 12 Monaten) verbaut. Dort läuft OS und Docker drüber. Die andere hatte ich in meiner PS5 und dort natürlich für Gameinstallationen im Einsatz. Die PS5 lief meist 2x in der Woche für etwa 8-12 Stunden.


    Wachstum: Es kann sein, dass noch weitere Docker Dienste hinzukommen (imich z.B.). Aber wohl alles im Rahmen.


    CPU: i3 oder i5 wären schon toll, sind aber auch stromintensiver als ein 305 oder nicht?


    RAM: Könnte ja mit 32 GB starten. Aktuell habe ich 10 GB DIMM verbaut. Aber das ist schon arg knapp.


    Mainboard: alles klar. Müsste wohl Micro-Mainboard sein oder geht da Mini auch noch ins Gehäuse?


    Gehäuse: True :D das Fractal sieht völlig OK aus für mich. Habe auch Fractal als Tower und ich bin absolut zufrieden.


    Netzteil: Aber 80W sollten es schon sein, oder?


    Wishlist: Leider erhalte ich einen Fehler und die Liste kann nicht angezeigt werden (Fehlermeldung:

    Die gewählte Wunschliste ist nicht (mehr) verfügbar.). Oder ist sie allenfalls auf privat gesetzt? Wäre natürlich TOP wenn ich von deiner Liste aus mal starten könnte.


    Merci auch für die Tipps bezüglich Energieeffizienz :)

  • Danke vielmals 🙏für die Liste. Sieht schon sehr stabil aus. DDR5 RAM-Unterstützung im Motherboard ist nicht zwingend für die Zukunft?


    Platz für 4 HDD reicht mir eigentlich völlig. Aber das Node wäre zukunftsgerichtet, wenn es doch mal wachsen würde. Platz für 2x m.2 wären auch nice. Aber einer reicht eigentlich auch völlig aus :D


    Brauche ich eigentlich noch eine zusätzliche Netzwerkkarte? Beim aktuellen Syno habe ich 2 RJ45-Anschlüsse im Einsatz mit Vollduplex. Oder ist das gar nicht zwingend schlau?


  • Ja, das mit dem Unraid Abo habe ich gesehen. Werde mich mal bei Proxmox einlesen und dann entscheiden, ob mir die 250.- Lizenz von Unraid das wert ist oder nicht :) .

    Macht Sinn, dann kannst du abschätzen PVE dich reizt oder Overkill ist. TrueNAS Scale wäre weiterhin eine Unraid Alternative.


    Bin grad mobil, deswegen gehts weiter ohne Zitate.


    Datenablage: Ja, du kannst das weiterhin so laufen lassen. Du kannst mit VPN nach Hause (Wireguard) grundsätzlich auch direkt auf deine SMB Shares zugreifen.


    SSD: Check mal die SMART Werte und Modell im Syno OS. Wenn die schon zu ihrem TBW Wert zugeschrieben ist oder viele Fehler aufweist, wärs Zeit für ne neue.


    Wachstum: Ok, dann sollten 32GB RAM reichen wenn du nicht gross mit ZFS rumhantieren möchtest. Falls ZFS, dann 48GB+.


    CPU: Ja, die ziehen wohl etwas mehr als eine N305. Dafür hast du Upgrade- und Austausch Möglichkeit und lokale Garantie. Du kannst hier mal schauen welche CPU wie viel Idle Verbrauch in minimalem Setup verursacht. Infos zu den Testvorgaben gibts hier.


    Mainboard: Den maximalen Formfaktor bestimmt das Gehäuse. Das Jonsbo N5 kann auch ATX, d.h. du hast dort im Gegensatz zum Node 804 (nur mATX, mini-ITX) volle Flexibilität. Grössere Mainboards haben i.d.R. mehr Anschlüsse und sind etwas erschwinglicher. Wenn ich nochmal drüber nachdenke, wäre das schon ein Aufpreis wert, wenn du später HDDs erweitern willst. Das Fractal Node Define R5 kostet die Hälfte vom Jonsbo N5, hat 8x3.5" und ist aber auch eher wuchtig im Volumen (Big Tower).


    Netzteil: Ich wäre eher im allerextremsten auf Minimum 120W, da beim System(neu)start alle HDDs auf einmal angeschaltet werden, was ordentlich Saft zieht. Gibts zu wenig Strom, geht das System nicht an und im schlimmsten Fall tragen die Platten einen Schaden davon. Mit 400W aufwärts im ATX Format bist du gut bedient. Die oben verlinkte Liste zeigt dir, wie effizient die NTs unter 20W / 40W / 60W / 80W Last sind was in etwa einem Homelab Idle entspricht. Ab 80% sind akzeptabel.


    RAM: DDR5 ist nice to have, aber sicherlich kein must und für den geringen Nutzen bei einem Budget von 700.- zu teuer.


    Zur Wunschliste:

    • Das Mainboard hat 2x M.2 und 4x SATA, d.h. man ist da schon eher am Anschlag was weiteren Ausbau angebelangt. M.2 zu SATA Adapter oder HBA (PCIe-Karte) müssten her für weitere Anschlüsse.
    • Das Netzteil ist beim zweiten Händler doppelt so teuer, beim ersten Händler "wird es auf Wunsch nachbestellt". Würde da noch nach einer Alternative schauen.
  • Danke, pressiert jeweils mit dem Feedback überhaupt nicht, gell :D


    Datenablage: Top, dann machen wir da doch mal ein Check ☑️ dahinter :D


    SSD: Betriebsstunden gibt er an 5548h, diese hier: https://geizhals.de/western-di…1x0e-00afy0-a2401294.html


    RAM: Check ☑️


    CPU: Dann kann ich ja mal mit einem i3 starten. Aktuell dümpelt sie je nach Auslastung zwischen 20 % und 70 % herum (beim Filme schauen vor allem). Daher ist i3 wohl schon ein krasses Update zum Intel Celeron J4125. Der i3 13100 ist im Google Sheet nicht enthalten. Nehme also an, der zieht mehr als 30w im Idle?


    Gehäuse: Also dann doch, das Jonsbo :D gefällt mir optisch auch hervorragend, was 0 Aussagekraft hat, ich weiss. Aber dann könnte ich auch mal etwas ausbauen, falls Bedarf besteht. Dann müssen wir aber nochmals über das Board gehen oder?


    Mainboard: Da müssen wir demnach nochmals drüber?


    Netzteil: Kommt das Jonsbo nicht dafür schon mit Netzteil? Auf dem Foto hier unten schaut es eben so aus.


    RAM: Dann bleiben wir beim DDR4


    Bis bald wieder :)


    Produktbild Jonsbo N5 (ITX, mATX, ATX, E-ATX, XL-ATX)

  • CPU: Die ist womöglich einfach nicht von einem User in dem Forum getestet und mit Resultaten rapportiert worden. Recherchier sonst mal i3 13100 Idle Verbrauch. Hier was aus dem Unraid Forum.


    SSD: Die hält nur 600 TBW aus. Wie viele TBs wurden bisher drauf geschrieben? Betriebsstunden sind bei SSDs nicht so aussagekräftig, viel wichtiger ist wie viel schon draufgeschrieben wurde.


    Gehäuse: Denke nicht, dass ein Netzteil beim Jonsbo N5 dabei ist.


    Mainboard: Ja, würde zu einem ATX mit min. 6xSATA greifen. 3xM.2 wär auch schick. 2.5Gbit/s Schnittstelle schadet auch nicht.

  • Ok, sieht doch nicht so trist aus. Scheinbar um die 3W im Idle. Dann würde ich sagen, CPU Check ☑️


    Finde es leider nicht raus via Syno Oberfläche. Habs mal via SSH probiert, mit smartctl, enttäuschenderweise ohne Erfolg. Aber soviel TB kann nicht geschrieben sein, imho.



    Gehäuse: Stimmt, ist doch keines dabei, ist Bauernfängerei auf dem Bild :D - Gehäuse Check ☑️


    Mainboard: Das hier ist wohl overkill oder https://www.galaxus.ch/de/s1/p…60-atx-mainboard-24493275


    oder dieses, aber das ist wohl noch mehr overkill? :D https://www.digitec.ch/de/s1/p…90-atx-mainboard-22542267


    Mainboard finden ist sehr schwierig haha :D

  • 3 Watt in spezieller isolierter Umgebung. Würde nicht mit so einem tiefen Verbrauch rechnen, zeigt aber an dass die CPU nicht per se Stromfresser ist, nur weil sie nicht auf der Liste steht.


    Syno zeigt wirklich keine weiteren Details? Von einem NAS OS muss man sowas doch ablesen können.


    Das erste MB von dir hat nur 4x SATA, das zweite MB kostet ordentlich. Ein 3x M.2 und 8x SATA von AsRock ist grad im Angebot.

    yet the very truth he holds

    Einmal editiert, zuletzt von nfcsd ()

  • Nein, jedenfalls nicht bei der SSD. Wahrscheinlich weil Syno das nicht ab Werk für Daten unterstützt. Eigentlich lassen sie bei der 720+ SSDs nur für Cache zz. Aber mit einem Trick kann man es freischalten.


    Hö, habe eigentlich extra auf 6 eingegrenzt. Dann fahre ich mit deiner Variante 🤝


    Das Netzteil geht in Ordnung, welches ich ins Google Sheet geschrieben habe?


    Thermalpaste nach wie vor ein Muss oder? Habe 2020 das letzte Mal einen PC zusammengeschraubt 🥲

  • Check dann die SMART Werte sobald möglich im neuen OS.


    Zu MB-Spezifikationen: Je nach Seite gibts falsche Infos, ein Blick in die Herstellerseite oder in die Bedienungsanleitung ist nie verkehrt. Vor Bestellung nochmal durch den Partpicker Kompatibilitäts-Check laufen.


    Ja, Be Quiet sind i.O. Hats abnehmbare (modulare) Kabel? Besonders bei kompakten Gehäusen ein praktisches Feature.


    Ja, Thermalpaste ist Muss & i.d.R. beim Kühler mit dabei.

  • Das 12er mit 550W würd wohl auch reichen


    Nvm, hat nur 5x SATA Power.


    Wenn du das aus der Toppreise Wunschliste für 60.- bekämst, wärs natürlich ein arger Schnapper. Kostet ca. die Hälfte von dem das du gepostet hast.