Am Vortag des Intel Developer Forum (IDF) in San Jose sickerten erste Gerüchte bezüglich ATIs kommenden Grafikchips, des Radeon 9800, 9600/Pro und der Notebook-Variante M10 an die Öffentlichkeit .
ATI plant für April 2003 ein vollständiges Fresh-Up seiner aktuellen Radeon-Chips. Radeon 9700 Pro, 9500 und 8500 und der in Notebooks verbauten Mobilvariante Radeon 9000 Mobility sollen gegen Radeon 9800, 9600/Pro, 9200 und Radeon 9700 Mobility ersetzt werden.
Im High-End-Bereich soll der Radeon-9800-Chip für ATI die Machtverhältnisse klären . Wie der Vorgänger, der Radeon 9700 Pro, wird auch das 9800-Modell (Codename R350) im 0,15 Mikrometer-Prozess hergestellt. Der zukünftige DirectX-9-Beschleuniger besitzt dabei die gleichen Vertex- und Pixel-Shader-Einheiten wie das 9700-Pro-Modell .
Angehoben werden hingegen der VPU-Takt (Visual Processing Unit). Er wird anstatt 325 MHz nunmehr 375 MHz betragen. Auf den entsprechenden Boards wird ausschließlich DDR-I-Speicher zum Einsatz kommen. Die angepeilte Frequenz: 350 MHz (effektiv 2 x 350 = 700 MHz).
Radeon 9600 Pro - mehr als Durchschnitt
Im Mainstream-Segment gibt es die größten Änderungen: Radeon 9600 und Radeon 9600 Pro (beide RV350) werden in 0,13-Mikrometer-Technik entwickelt, gleichen jedoch in ihrer Architektur dem Radeon-9500-Chip. Die Controller sind DirectX-9-kompatibel und besitzen etwa 75 Millionen Transistoren.
Während bei der non-Pro-Variante ein Chiptakt von etwa 300 MHz anvisiert wird, soll der Pro-Beschleuniger mit 400 MHz laufen. Als Video-RAM ist bei beiden Modellen DDR-II-Speicher vorgesehen, die jedoch in Bezug auf die CAS-Auslesezyklen im langsameren DDR-I-Modus laufen. Das Speicher-Interface ist auf 128 MByte reduziert. Der Preis für entsprechende Boards beläuft sich auf zirka 150 Euro für das 9600er-Modell, Radeon-9600-Pro-Karten sollen für etwa 200 Euro über die Ladentheke wandern.
Im unteren Desktop-Bereich wird der Radeon-8500-Chip für kurze Zeit als Radeon 9200-Controller (RV280) produziert. Neu ist sein Speicherinterface, das von AGP-4x auf AGP-8x aufgewertet wird.
M10 - neuer 3D-Turbo für Notebooks
Im mobilen Sektor prescht der Radeon 9700 (Codename M10) vor. Der Nachfolger zum Radeon 9000 Mobility besitzt einen DirectX-9-kompatiblen Grafikkern und weist 8 Pixelpipelines vor – wie die entsprechende Desktop-Variante.
CHIP Online meint:
ATI will mit Nvidia kurzen Prozess machen und greift mit voller Breitseite an: Radeon 9800 kommt mit mehr Grundspeed und soll den zuletzt eh schon zurückgestuften GeForce-FX-5800-Chip den Garaus machen.
Mit den in 0,13 Mikrometer hergestellten Radeon 9600 inklusive Pro-Variante attackiert ATI gleich zweifach konkurrierende GeForce-FX-MX-Modelle: Der kanadische Grafikchipspezialist schielt mit der reinen 9600-Variante auf einen passiv-gekühlten Grafikchip; die Pro-Version, die mit annähernd 400 MHz taktet, soll die Pfründe beim gehobenen Mainstream-Segment gegen Nvidia sichern.
Übersicht:
Radeon 9800: 0,15 µm/375 MHz Chiptakt/DDR-I 128 MByte/350 MHz Speichertakt/ca. 450 €
Radeon 9600 Pro: 0,13 µm/400 MHz Chiptakt/DDR-I 128 MByte/400 MHz Speichertakt/ca. 200 €
Radeon 9600:0,13 µm/300 MHz Chiptakt/DDR-I 128 MByte/300 MHz Speichertakt/ca. 150 €
Radeon 9200: ,15 µm/275 MHz Chiptakt/DDR-I 64 MByte/275 MHz Speichertakt/ca. 100 €
Quelle: CHIP