Bitte nicht... Irgendwie verstehe ich ja die Probleme der Provider, aber bitte führt nicht wieder dieses jederkundeisteinidividuum-denken ein... wir sind doch alle gleich
heute zu lesen im wirtschaftsteil vom tagi:
ZitatAlles anzeigenTages-Anzeiger vom 05.11.2003
Internetanbieter möchten Gebührenzähler wieder
Schluss mit dem Einheitstarif für breitbandigen Netzzugang? Die Internetanbieter würden lieber wieder den Konsum individuell abrechnen.
Von Eric Baumann
«All you can eat» ist ein Begriff aus der Gastroszene: Restaurantbesucher bezahlen einen Einheitstarif und spachteln dann so viel, wie sie hineinschaufeln können. Im Geschäft mit Breitbandanschlüssen gibt es derzeit in der Schweiz kaum andere Angebote. Die Kunden sind ständig mit dem Internet verbunden und bezahlen dafür im Minimum rund 40 Franken pro Monat - egal, ob sie nur ein paar E-Mails verschicken oder ununterbrochen Programme und Kinofilme herunterladen. Wer wenig surft, subventioniert bei dieser Gebührenstruktur den Konsum der Dauernutzer.
«Die Internetanbieter werden ihre Kunden umerziehen müssen», sagt Andreas Hürlimann. Er leitet weltweit den Bereich Telekommunikation, Informatik und Medien des Beraterunternehmens Arthur D. Little. An der Tagung «Telekommarkt 2003» präsentierte Hürlimann gestern in Glattbrugg Resultate einer globalen Breitbandstudie. Eine Erkenntnis daraus: Unter den heutigen Marktkonditionen und den regulatorischen Leitplanken werden Internetanbieter auch in der Schweiz vor 2008 keine Gewinne erzielen. Arthur D. Little geht davon aus, dass Firmen den Kunden zusätzliche Gebühren, je nach bezogener Datenmenge oder der Surfdauer, verrechnen werden. Das würde schneller in die Gewinnzone führen.
Keine Verbilligung in Sicht
Bis 2008, so die Studie, werden die Zugangskosten zwar etwa gleich hoch bleiben wie heute. Rund ein Drittel der Gebühren wird aber individuell vom Konsum der Benutzer abhängen. Im Ausland ist das gang und gäbe: In Deutschland beispielsweise ist ein schneller Internetzugang über die Telefonleitung (ADSL) bereits ab 10 Franken pro Monat zu haben - dafür darf der Kunde bloss eine Datenmenge von maximal 1000 Megabyte beziehen (rund 300 Lieder im MP3-Format). Jedes zusätzliche Megabyte kostet 1,5 Rappen.
«Wir haben uns schon entsprechende Gedanken gemacht», sagt Roman Schwarz, Geschäftsführer des Schweizer Telecomanbieters Tele2. «Im Moment ist allerdings nichts Konkretes geplant.» Kein Wunder: Der Schritt zurück zum Gebührenzähler, wie in den Anfangstagen des Internets, ist unpopulär. Kein Internetanbieter will in diesem Bereich Pionier spielen, obwohl die meisten eine solche Entwicklung begrüssen würden.
Die internationale Studie zeigt auch, dass die Schweiz eine überdurchschnittlich hohe Dichte an Breitbandanschlüssen aufweist. Dafür ist die gebräuchlichste Bandbreite eher tief.