duke3k's hardcore notebook modding streifzug

    Von folgendem möchte ich nun berichten: Es handelt sich dabei nicht ums Modden im eigentlichen Sinne, eher um eine HC-psycho-bastel-reparatur.


    Vorgeschichte:
    Vom Büro meines Vaters habe ich ein Notebook für 50.- erworben (NP war 10'000 Stutz, genauer 9'980.-). Ist zwar nur ein P233MMX, reicht aber längstens um im Garten oder so etwas rumzusurfen und ist von der Grösse und dem Gewicht recht gut.
    Soweit so gut. Nur irgendwie wollte es aber mit Win2k nicht laufen und unter NT4 ging irgendwie des Bildschirm nicht recht. Also mal n BIOS-Update gemacht, gabs zum Glück noch im Internet. Diskette gemacht, gebootet, Flash-Programm gestartet. Bestätigung bla bla usw. Altes BIOS löschen. Das ging schon ne Ewigkeit. aber danach gings überhaupt nicht mehr weiter. Scheisse. Noch die Nacht durch laufen gelassen, aber nix ging mehr. kein Boot mehr, nix aufm Schirm nicht mal n Beep. Das wusste ich was los war. BIOS im Arsch. Am Tag drauf das Teil mit in die Bude genommen, in der Hoffnung das irgendwie flicken zu können.


    Jetzt gehts los:
    Am nächsten Morgen erst mal die Erlaubnis vom Chef holen was provates zu machen. OK. dann hab ich mal die Tastatur rausgenommen, da sah ich den BIOS-Chip auch schon. Standard 2Mbit Flash Memory von Intel. Schnell Datenblatt angeschaut usw. und überlegt wie ich den Chheib programmieren könnte. Dummerweise war der Chip nicht mal gesockelt, sonden SMD drauf. Und dann erst noch die Sorte wo die Lötstellen UNTER dem IC ist. Erst mal gedacht MIST. Dann hab ich mal auf ner alten Soundkarte mit ähnlichen ICs probiert wie ich so ein Teil am besten Abmontieren kann. Mit löten kommt man da nicht weit, da müssen härtere Methoden her. Also ganzes Notebook zerlegt. bzw zuerst mal das Gehäuse "knacken". Ist zum Glück noch etwas einfacher als bei den neuesten Geräten. Dann mal alles ausgebaut, bis nur noch das Mainboard vor mir lag.
    Nun operierte ich den Chip mit dem Skalpell ab. Aber wie soll ich das Teil nun programmieren? Bauform ist ein PLLC32, unserer Flash-Geräte sind nur DIP. Also an jedes Pin ein kleines Kabeli gelötes und mit dem anderen Ende an ein DIP32 Sockel. Das Ganze ins Galep (unser Programmier-Gerät, mit dem kann man so ziemlch jeden elektronisch beschreibbare Speicher auf dem Markt programmieren) gesteckt und zuesrt mal geschaut was drauf war. Nix. Ist also beim Updaten gleich nach dem Löschen nix mehr gegangen :schimpf. Der Speicher war absolut leer! alles 00! (vielleich auch FF ich weiss es nicht mehr)
    Neues .bin File draufgeladen, alles noch mal gecheckt dass es wirklich gut drauf ist. Dann die Kabel auf ca. 1 cm abgeschnitten und so wieder aufs Mainboard gelötet.
    Das ganze hätte ev. auch ohne das Ablöten funktioniert, vielleicht wäre aber etwas auf dem Mainboard kaputt gegangen.
    Dann das NB wieder zusammengeschraubt. Power gedrückt. :wow :wow es läuft!!!!! juhuuui. Win2k neu installiert und nun läuft es wieder wie am Schnürchen. ahh erst mal ne Erfrischung :saufen ;D die ganze Aktion hat ganze 1.5 Tage gedauert!


    ..... glaub ich oder??:D



    grössere Bilder unter http://www.pbase.com/duke3000/notebook
    leider hab ich während dem keine Bilder gemacht, nur im Nachhinein :(


    so ich geh jetzt mal :sleep :sleep

    das ist immer das geilste gefühl, wenn man so lange an etwas rumrepariert hat, und es dann endlich läuft... :D


    :respekt

    [SIZE=7]LENOVO T410s, SAMSUNG S27A850H - 2560x1440 [/SIZE]

    :lool
    :compischrott
    :rofl die 2 smilies find ich der oberhammer


    eigenrluch hätte ich einen neuen BIOS-Chip bestellen können, kostet ca. 20 Fr. und ein Sockel, damit ich falls wieder mal sowas passiert nicht wieder alles entlöten muss:D aber zum Glück werden zu einem 5 Jahre alten Notebook keine neuen BIOSe mehr gemacht....

    Wegen dem Auslöten des Chips: Ich hab mir da ne ziemlich abenteuerliche Methode angewöhnt bei solchen SMD-Fällen.


    -> Heissluftföhn!


    Ist zwar nicht ganz ungefährlich für die Komponenten, aber extreeeeeeem schnell und sauber gemacht :D

    "It really is as useful as a snooze button on a smoke alarm" Jeremy Clarkson


    "Wennsd den Baum siehst, in den du rein fährst, hast untersteuern. Wennsd ihn nur hörst, hast übersteuern" Walter Röhrl

    yo stimmt das wäre auch ne möglichkeit, aber mit unserem heissluftlötkolben habe ich eher schlechter erfahrungen gemacht. Den benutz ich nur wenn es unbedingt sein muss (hab vor den ferien damit gerade ein PWM-Motorcontroller zerstört, ist zwar nur 3.- aber trotzdem. Musste dann ne Fehlersuche machen weil das Teil nicht ging und dann natürlich ein neues einlöten)


    schneeeel und sauber? nee leider bei mir nicht. Da löt ich SMD lieber mit normalem Lötkolben und kleiner Spitze.


    Der Fön hätte des Flash Mem eh gekillt.

    Zitat

    Original von duke3000
    Der Fön hätte des Flash Mem eh gekillt.


    Da wäre ich nicht so sicher. Insofern man nen starken Föhn hat und damit die Unterseite des PCBs belüftet (ok, wenns doppelseitig bestückt ist, hast Probs :D) geht der ganze Entlötvorgang sehr schnell und ich würde behaupten, dass die Komponenten da nicht grösseren Belastungen ausgesetzt werden, wie beim drauflöten in der Fertigung.


    Aber es eignet sich schon besser für Komponenten die ersetzt werden müssen. Da stimmen dann aber die Argumente schnell und sauber schon. Ich weiss auf jeden Fall nicht wie ich sonst einen gesockelten komplett durchgebrannten PLCC36 Chip hätte auswechseln sollen. Den Chip brachte man nicht mehr aus dem Sockel, der Kunststoff ist teilweise geschmolzen und hat sich irgendwie mit dem Chip verhackt. Also kann man von Hand ablöten gleich vergessen, weil man nicht zu den Lötstellen kommt :D
    Kommt noch dazu, dass der Sockel schonmal gewechselt wurde und ich mich also auf eine abfallende Lötpads hätte vorbereiten müssen. Aber mit dem Heissluftföhn gings easy....


    Ja Tinuba, da siehst du mal mit welchen abenteuerlichen Methoden deine verkauften Produkte entwickelt wurden :D
    btw. die Baugruppe von der ich oben erzähle war danach im Cash-Forum CAR-Demogerät und ist noch heute da drin. :mua

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    "Wennsd den Baum siehst, in den du rein fährst, hast untersteuern. Wennsd ihn nur hörst, hast übersteuern" Walter Röhrl

    ja hast ja eigentlich recht, wäre professioneller so. Aber so ein Mainboard IST doppelseitig und zudem wollt ich kein Bauteil riskieren, vorallem den Speicher nicht. Einen neuen zu bekommen hätte die Sache wieder 1-2 Tage verlängert.


    cya
    duk33k

    Krasse Arbeit Duke :D


    Hei und da nächste mal wenn mir ein BIOS-Chip abraucht kann ich ja sicher zu dir kommen oder?
    Da würd ich mir viel arbeit mit dem dummen (aber schnellen) Epox-Support ersparen :D

    Signatur sein ist doof, ich will ein Avatar werden, wenn ich gross bin!

    logo:D


    wenns bios gesockelt ist ist sowas in 5 minuten gemacht :]


    apropos: ich hab mal gelesen bei irgend nem Hersteller habe die BIOS-Files noch irgend nen Vorspann, der nicht in den Speicher darf... weiss aber nicht mehr bei welchem das war.


    Aber das erkennt man sicher daran dass das file nicht genau 256KB bzw. 512KB gross ist.


    aber es ist eher die Ausnahme dass ich solch tiefgehende Eingriffe in ein Stück Hardware nehme:D

    Naja hab mal versucht nen ID Everex (MSI OEM Board) zu flashen, REV. Nr und Serie war alles richtig, aber beim Flashen kamen auter rote Balken, non reachable Data oder so :D naja die Kiste hatte eh mal 12V auf nem Com Port abbekommen und seither ging das halbe Board nedmehr :D