Backups

RAID1 ist kein Backup. Auch nicht bei Synos.

Dennoch ist das mit den Synos ein guter Ansatz. Allerdings würd ich die eher als NAS nutzen und die Anwender dazu bringen, alle geschäftskritischen Daten auf dem NAS zu sichern.
Die zweite Syno kann dann woanders (z.B. beim Chef daheim) als Offsite-Backup stehn. Die Initialsynchro wird zwar recht lange dauern, aber der Rest sollte schnell gesyncht sein. Kommt halt drauf an wieviel Daten pro Tag anfallen.

Die Sicherung der Macs/Laptops würd ich nachwievor auf Timemachine machen bei den OSX-Geräten. Bei Windows reicht eigentlich schon das vorhandene Sicherungstool.

Eiiiigentlich sollte es gar nicht nötig sein, die Laptops zu sichern. Im Idealfall sollte es so sein, dass, wenn so n Gerät geklaut wird, man trotzdem alle Geschäftsdaten noch hat. Genau dafür ist das NAS.

Wenn man ganz sicher gehn will, kann man dann 1x pro Jahr das komplette NAS auf ne externe HDD kopieren und die in nen Tresor werfen.

Ich hab im Geschäft alle Daten auf dem Netzlaufwerk einer Syno, so können die PCs alle mit recht kleinem Aufwand wieder instand gestellt werden. Die Syno sichert sich per rsync auf eine zweite Syno in einem anderen Büro ab (anderer Standort) mit einer eher schwachen Leitung, aber morgens um 2 ist das egal.
Zusätzlich gibts wöchentliche Absicherungen auf eine externe HDD zum mitnehmen bei Bedarf.

Wenn du auf einen Mix aus Timecapsule und Windowsbackup setzt, würde ich regelmässig überprüfen, ob alle Backups klappen.. Ansonsten finde ich Acronis recht zuverlässi. Aber wie bereits erwähnt, ist das gemeinsame Nutzen ausgelagerten Daten viel effizienter als komplettes Absichern der Rechner.

Zitat

Original von Kangaroo

Und die Anwender dazu bringen, alle Geschäftsdaten auf Syno 1 abzulegen im täglichen Gebrauch. Und diese Syno 1 auf eine Syno 2 zu spiegeln ? Macht man das täglich, wöchentlich ? Off-site oder einfach lokal ? Kann DSM das irgendwie per Scheduler ?

Die Syno kann das schedulen. Soweit ich weiss geht das sogar im Stunden-Intervall. Einmal am Tag reicht aber.

Zitat

Original von Kangaroo
Sind im Moment so ca. 1,5 TB an Daten (schätzungsweise).

Könnte ich da jeweils zwei 2-Bay Synos nehmen mit je zwei 4TB Platten ? Muss ja nicht zwingend RAID 5 sein. RAID 1 um den Ausfall einer HDD abzufedern und regelmässiges Mirroring auf die 2te Syno für die Sicherheit.

RAID5 mit 2 Platten würde eh nicht gehn
RAID1 wegen Ausfallsicherheit ist eigentlich Standard. Sei dir einfach bewusst, dass da wirklich nur Ausfallsicherheit und KEIN Backup ist.

Also Offsite mit Inkrementellen Backups sollte keine Sache sein (sofern keine Archithekten Firma mit CAD Zeichnungen oder anderen grossen Dateien).
Wir habe einige Kunden, die mit 20/2 Leitungen Ihre Daten wegsichern.

Bei Servern nehmen wir oftmals Veeam oder Altaro, Clients Acronis.

Wenn da nur täglich paar Mails und Office Dokumente verändert werden, ist das keine Sache.
Bei grösseren Objekten (mehrere GB am Tag) wirds dann happig.

Programme die inkrementelle Offsite Kopien machen, überprüfen zuerst vor Ort, was geändert wurde und senden anschliessend nur die geänderten Sachen übers Internet.

Reverse inkrementel wäre auch zu empfehlen, dann ist das aktuellste immer ein Vollbackup und die Schritte zurück die gemachten Änderungen.

Gruss Angryhellfire

Wie ist das rechtlich eigentlich so? Ich meien dort wo Akten noch auf Papier aufbewahrt werden, wenns da einen Brandfall (oder z.T. nur schon einen Wasserschaden) gibt, dann gibt es bei Einzelnfirmen / KMUs i.d.R. auch keine Kopie an einem 2. Standort...

Nun die Wahrscheinlichkeit, dass eine HDD abraucht ist natürlich wesentlich höher.

Aber ich denke es sind da auch 2 Sachen zu unterscheiden:

- Strafbarkeit wenn man die Akten nicht richtig aufbewahrt (zu wenig lange, extra vernichten, zu wenig sicher?)

==> Hier könnte es evtl. sein, dass eine billige Backuplösung schon reicht um der Strafbarkeit zu entkommen.

- Haftbarkeit in Zivilklagen falls man Belege nicht mehr hat.

==> Vermute, dass man hier pech hat, wenn man die Akten nicht mehr hat. Egal aus welchem Grund. D.h. kriegt einer Wind, dass du keine Akten mehr hast, dann könnte er dich allenfalls auf schon bezahlte Beträge Betreiben. Wenn man dem Gericht glaubhaft macht, dass die Akten ohne eigenes Verschulden abhanden gekommen sind, würde das Gericht evtl. Bankkonto-Belege des Empfänger einfordern (auf Kosten desjenigen der keine Akten mehr hat) und so vieeeeleicht doch noch die Nichtigkeit der Forderung nachweisen, aber davon ausgehen würde ich nicht.

Nun BTT: Wäre Bezahl-Dropbox oder sowas ne Alternative? Wenn ich mich richtig erinnere, haben die doch auch Versionierung, d.h. min. eine gewisse Zeit lang müsste man auch gelöschte Daten wieder holen können.

Ist natürlich Anwender-Fehler anfälliger als täglich Tapes zu schreiben und dann ohne Modifikationen 10 Jahre in einen Safe abzuschliessen.
(Aber dieses Niveau an Sicherheit haben eh nur sehr wenige Kleinfirmen).

Dropbox darf man vermutlich rechtlich auch nicht wenn man Personenbezogene Daten (im Ausland) speichert... aber es gibt dochSchweizer Alternativen?

Wir planen, im Q4 einen Service anzubieten, wo man Synology und QNAP synchronisieren kann via r-sync und wir sichern die Daten dann mit einer "echten" Backup Software. Upload ist halt schon kritisch, da kommst du fast nicht drum rum, wenn du das alles automatisieren willst.

Auf unserer Seite läuft ein echter r-sync Server, zusammen mit Commvault Simpana. Das ganze ist auch nicht in einem Keller, sondern in Colo1 der SenseLAN GmbH. Tape im Colo 2 ist auch vorhanden. Kann also 100% professionell aufgebaut werden, wenn das im Budget liegt.

Ich schlag mal Crashplan vor. Die Daten sind halt im Ausland, zwar verschlüsselt aber es setzt schon ein gewisses Vertrauen in einen Cloudanbieter voraus.
Dazu muss aber irgendwo der Crashplan Client vorhanden sein.

Bei Daten im Ausland kann es ganz schnell teuer werden.
Stichwort Cross-Border Data Compliance

Eine Klage kann eine Einzelfirma sehr schnell ruinieren.

Je nach Daten dürfen diese das Land nicht verlassen.
Es muss also abgeklärt werden, was genau gespeichert ist und im schlimmsten Fall muss das Backup auch in der Schweiz gespeichert werden.

Wenn man als Kleinfirma eher "grössere" Geschäfte und nicht solche im Bereich von einzelnen Fränkli hat, dann wärs vielleicht einfacher und billiger alle Belege zu drucken und in Papierform aufzubewahren.

Ich kenns auch so: Die "Datenbank" wird gezippt und täglich lokal, lokal auf einem 2. Rechner, und im Internet auf einem "privaten" FTP gesichert. der FTP wird auch noch vom Hoster gesichert (Kostenpunkt um die 100 Franken im Jahr inkl. Domain und billiges Hosting...). Da so eine DB nicht so gross ist (komprimiert zumindest) gibt es täglich ein Vollbackup. Nach einer Weile werden die Backups gelöscht, so dass nur noch 1/Woche, dann 1/Monat, dann 1/Jahr übrig bleibt.

Alle unterzeichneten Verträge etc. werden separat in Papierform abgelegt. Das braucht jetzt über 30 Jahre Geschäftstätigkeit schon c.a. 8 Quadratmeter Platz (und die Schränke dazu). Aber da kommts natürlich auf das Transaktions-Volumen drauf an...

Papier hilft dir auch wenig, wenn die Bude abfackelt.

Das mit den Daten, die das Land nicht verlassen dürfen, ist halt schon sehr sehr spezifisch. In welchem Bereich ist die Firma tätig?

Es gibt auch schweizer Cloud Anbieter die verschlüsselt sind.

Wir haben nichts in der Cloud, wir haben lokal an 2 Standorten Backups und täglich läuft einer von der IT mit dem Tape auf die Bank in den Tresor.

Daten in der Cloud oder nicht ist rechtlich weniger das Problem als philosophisch. Viele Firmen wollen die Daten einfach nicht in der Cloud haben obwohl ein anständiger Cloud Hersteller i.d.R. die höheren Sicherheitsstandards hat wie viele Firmen... Da hatten wir schon stundenlage Diskusionen... Ausland ist teilweise wirklich heikel, das würde ich lassen. Bei uns ist es z.B. so dass nicht UNSERE Daten das Problem sind, aber wenn z.B. unsere Kunden bei Helpdesk-Anfragen Screenshots oder Files mitschicken (obwohl sie angewiesen sind zu anonymisieren) dann haften wir...

Ich fände deine Idee mit den 2 Synos ganz passabel... Wenn wir abrunden hast du 0.2mb/s, das gibt um die 700 mb die Stunde. Die Nacht hat ein paar Stunden also dürften 4-5gb Daten (inkrementell) kein Problem sein (das wären sau viele Daten pro Tag....)

Und wer sagt, dass es nur Nachts laufen muss? Mit einer gescheiten Firewall kann man den Upload auch tagsüber laufen lassen und so configen, dass es keinen Impact hat.