Fragen die die Welt bedeuten - Extreme OT

  • Dann wollen wir doch mal etwas Zündstoff in die Diskussion bringen :P


    Was hier diskutiert wird, ist mittel und langfristig wohl das grösste Problem in der CH. Die Leute wollen arbeiten wenn sie wollen, was an sich ja gut ist. Aber wehe sie müssen mal länger arbeiten, dann wollen sie gleich mehr Geld haben oder beginnen zu weinen weil sie dann krank werden. Schlussendlich müssen wir als Schweizer konkurrenzfähig bleiben, bzw. es wieder werden, sonst darf man sich nicht wundern wenn die Jobs - wo es möglich ist - ins Ausland verlegt werden und/oder Ausländer in die CH kommen die einiges motivierter an die Sache rangehen.
    Ganz ehrlich, wieso soll ich ein GUI für eine Web-App in der Schweiz zu einem internen Satz von ca. 900.- pro Tag (extern x2) entwickeln wenn ich es nach Asien, Rumänien oder sonst wo geben kann wo es mich 150-200 kostet? Wo kein spezifisches KnowHow notwendig ist sondern nur texlchnisches und man es relativ gut spezifizieren kann klappt das wunderbar. Und ganz ehrlich.... die Leute in Asien sind technisch nicht schlechter, ich denke tendenziell sogar eher besser als wir (weil sie MÜSSEN um zu überleben).


    Hatte gerade diese Woche eine Diskussion mit einem Freund der ein Startup betreibt. Er hat (hatte) einen Schweizer im Team, der klönte andauernd dass er krank werde wenn er viel arbeiten muss, zitierte das Arbeitsrecht etc. Was geschah? Er wurde durch einen Ausländer ersetzt der top motiviert ist und an den Erfolg des Startups glaubt.


    Also, nicht weinen wenn man - sollte man zu den Jammeri gehören - bald mal out of market ist.


    So, Shitstorm ausgelöst... :cheers


    |---> it MUST be a spoon! <---|


      

  • nix Shitstorm.


    100% Zustimmung. Habe selber seit 2 Jahren ein Startup und öfters mal die Diskussion wegen Ausland vs. Inland. Kostentechnisch können wir in der CH kaum mithalten - also muss man es durch sonstige Dinge wett machen. Z.B. in dem man halt auch mal Abends um 10 noch einem Kunden eine Antwort sendet, weil er vor 10min geschrieben hat. Oder in dem man dem Kunden pragmatisch und schnell hilft (ich stellte fest, dass dies zu 90% ein hilfreiches Mittel ist).


    Kommt natürlich immer aufs Kundensegment an - aber wenn ich nur rumjammern und heulen würde, dann würde es meine Firma nicht mehr geben.


    Und noch spezifisch zu MA die Arbeitsrecht etc. zitieren:
    Ich habe eine Mitarbeiterin, welche (momentan noch) im Stundenlohn angestellt ist. Wir kommunizieren 24h/Tag von Mo-So. Schei** auf Ruhezeiten etc. Wenn es nötig ist, dass etwas geklärt wird, dann ist es halt nötig. Im Gegenzug haben wir sehr viel Spass im und am Job. Aber wir haben nie irgendwelche Diskussionen über Arbeitsrecht und sonstigen Stuss. Klar ist das irgendwo durch sinnvoll, dass es sowas gibt. In einem Startup hat's aber afaik nichts zu suchen und bei grossen Firmen wird das häufig nur als "Jammeri-Argument" von den faulen MA verwendet.


    So long...
    Kosh

    Hier bin ich, der Frühaufsteher!

    Einmal editiert, zuletzt von Kosh ()

  • Ich sehe das auch wie Xood und Kosh. Nennt sich wohl Wohlstandsverwahrlosung. Ich bin auch in der gleichen Situation. Leute die nicht willig sind, Einsatz zu geben, würde ich sehr schnell wieder vor die Türe stellen. Zum Glück findet man aber auch noch motivierte Schweizer.
    Gegen Leute die jammern und beim kleinsten Anstieg an Belastung gleich einbrechen, bin ich allergisch, die sollten sicher nicht in meinen Firmen arbeiten.


    Meine Erfahrungen ist, dass diese Leute früher oder später beim Gemeinden, Kanton, Bund oder anderen Staatsbetrieben landen. Für mich ist das gut, durch deren miese Produktivität und Unwilligkeit machen wir immer wieder gute Projekte.


    Wie sind eure Erfahrung mit der Generation Y?

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  • Meine Erfahrung ist das einige Leute die jammern auch Grund dazu haben.
    Gründe sind vielfältig: Unfähige/"Falsche" Vorgesetzte etc.
    In Kleinfirmen leider oft der Fall, in mittleren Firmen (20-100 Angestellte) scheinen die Führungsleute oft sehr viel besser Ausgebildet zu sein als in kleinen oder ganz grossen Firmen.
    Leider gibts da nur eine Sache die man machen kann: GTFO und neuen Job suchen, bevor man geschädigt wird. Leider ist es oft sehr schwierig das herauszufinden bevor man einen Job annimmt.

  • Zitat

    Original von Xoood
    Aber wehe sie müssen mal länger arbeiten, dann wollen sie gleich mehr Geld haben


    Daran ist nichts verwerflich, sofern es sich um normale Überstunden handelt. Keiner arbeitet gerne Gratis.
    Ausser es sind dann so Allüren wie "Wäh, ich will nach 18 Uhr nicht arbeiten ausser ich krieg 50% mehr Lohn."


    Zitat

    Original von Xoood
    oder beginnen zu weinen weil sie dann krank werden.


    Mit so einem durfte ich auch mal arbeiten. War toll. Vorallem wenn 2 von 4 Leuten eh im Urlaub sind, der andere dann "krank" macht und man alleine die Arbeit von vier Leuten erledigen darf.


    @Ruffy, Unfähige Vorgesetzte gibts auch in Firmen mit 100+ Leuten. Das kommt davon, wenn man Leute nach dem Peter-Prinzip befördert.
    Der war nichtmal imstande, bei kurzfristigen Planungsänderungen die Mitarbeiter zu informieren und hat sie dann angemeckert, weil sie Tags darauf "zu spät" kamen.

    Glaubt die Horrorgeschichten über mich nicht - Es ist viel schlimmer.
    Game i5-6500 | 16 GB | Win10Pro | RX480 | 34" 3440x1440
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    Rest HP Gen10+ | iPhone 13 mini | F20 m140i xDrive - ///M

  • Die Geschichte wird hier ein bisschen zu einseitig...


    Die Gesetze ,die es gibt für die Arbeitnehmer, sind absolut richtig.


    Meiner Erfahrung nach läuft es heute nämlich oft so:
    Der MA hat 24/7 erreichbar zu sein, Wochenend- und Abend-/Nachteinsätze werden nicht zus. bezahlt (kann man ja machen...), gleichzeitig entzieht man dem MA aber jegliche Freiheiten, Büro-Zeiten anwesend sein, kein HO, wenn man nach einem Abend-Einsatz den nächsten Morgen frei macht, werden Ferienhalb- oder Tage abgebucht etc etc.


    Geld spielt den MA's, die jammern, meistens, gar kein Rolle.


    Die Arbeitgeber wollen heute einfach alle Vorzüge, aber dem MA keine Vorzüge mehr gewähren.
    Genau so sieht es heute in vielen KMU's aus, so läuft das natürlich nicht.


    Und genau da, ziehen die Gesetze dann auch zu recht!

  • Jetzt hatte ich ewigs viel geschrieben und alles wieder gelöscht.


    tl;dr Version: Die Informatiker von mir sind genau solche jammerlappen. Bin froh wenn ich in 4 Monaten weg von hier bin und hoffe dass ich ein motiviertes Team finde :)

    Gaming: AMD Ryzen 5 2600X, MSI B450M, 32GB RAM, Sapphire RX6900XT Nitro+ SE, 4TB SSD, 10TB HDD, Win11, Samsung Odyssey G7 32" 1440p@165Hz
    Server: AMD Ryzen 5 3600, Gigabyte B450M4, Quadro P400, 16Gb RAM, 500GB SSD, Plex Encoder

    Storage: Intel i3 3220T, ASRock Z77 Pro4, 4Gb RAM, 111 TB Storage (Seagate Exos), Plex Storage

  • Bezüglich niemand arbeitet gratis... natürlich tun wir das nicht! Aber wenn wir schon 5x mehr verdienen als im ausland, kann man wohl nicht von gratis arbeiten reden wenn man mal 2 stunden länger bleiben muss. In asien herrscht oft 6 tages woche a 9-10 stunden für 5x weniger lohn...


    Wie gesagt, wir können weinen weil wir es dürfen. Aber nicht wundern wenn wir desswegen bald out of market sind ;)


    |---> it MUST be a spoon! <---|


      

  • Zitat

    Original von couture
    Wer arbeitet am meisten


    Zitat

    Richards‘ Arbeitstag sieht in der Regel so aus: Um 5.30 Uhr steht sie auf, geht joggen oder aufs Laufband. Spätestens um 7 Uhr ist sie im Büro, wo sie dann meist bis nach 20 Uhr bleibt. Abends, zu Hause, arbeitet sie dann weiter. Projekte müssen vorangetrieben, Kundenwünsche bedient werden, auch am Wochenende.


    Toll, so richtig erstrebenswert! Vermutlich werden 30% der Zeit für Blödsinn rausgeworfen, aber darüber reflektiert niemand -immerhin arbeitet man ja seine 50 Stunden! Und gesund ist das ja auch, täglich liegt Retortensport drin.


    Aber eben, das liegt auch immer an den eigenen Bedürfnissen. Ich arbeite, um mir ein richtig abwechslungsreiches, bequemes Leben zu finanzieren und arbeite nur so viel, damit ich auch Zeit zum Leben habe. Andere scheinen zu arbeiten, weil sie mit Freizeit nichts anfangen können oder irgendwelchen Statussymbolen nachrennen müssen. Hauptsache, Jeder wird glücklich.

    2 Mal editiert, zuletzt von GP ()

  • Immer dieses "wir verdienen so viel" argument... Nur weil wir mehr verdienen in der Schweiz hat man also gratis zu arbeiten? Hier kostet ja auch alles mehr als im Ausland...
    Ganz ehrlich, das ging mir in der Informatik eh gewaltig auf den Sack. Immer erreichbar sein, rennen wenn die anderen kreischen und am besten keinen Rappen dazu bekommen wenn man die halbe Nacht noch was machen musste. Und wehe du bist mal nich erreichbar. Und wehe du willst die zusätzliche Zeit als Überstunden haben. Und genau so klingts hier bei einigen auch. Krüppelt euch doch kaputt, ich hab keinen bock auf so etwas, ich Arbeite um zu Leben, nicht umgekehrt.
    Wer sich das freiwillig aussucht in der Selbstständigkeit/eigenes Unternehmen, gut, tut das, wenns euch glücklich macht umso besser. Viele suchen sich so etwas aber nicht freiwillig aus. Und deshalb hab ich gewechselt. Bei den Lokführern wird zwar "gminütelet" deluxe, kann auch mühsam sein, aber du kriegst genau die Zeit die du auch gearbeitet hast und Zulagen für Nacht und Sonntagsarbeit. Und das schönste, neben der Tatsache, dass ich den Job echt gerne mache - ist meine Tour durch gehts mir so was von am Popo vorbei was den rest des Tages bei der Firma abgeht, ich hab einen echten Feierabend. Und das, finde ich, geht immer mehr verloren bei vielen Jobs und genau das macht die Leute kaputt.


    Ich bin dafür, dass einige Sachen länger offen sein sollen als nur die Bürozeiten, aber bitte mit richtigem Arbeitszeitmodell und nicht so wie viele hier es beschreiben als Gratiszeit.

    "Es gibt auf der Welt drei Dinge wo Du sinnlos Kohle verpuffen kannst: Frauen, Computer und Autos."
    Sinclair

  • Zitat

    Original von Blackmagic
    Immer dieses "wir verdienen so viel" argument... Nur weil wir mehr verdienen in der Schweiz hat man also gratis zu arbeiten? Hier kostet ja auch alles mehr als im Ausland...
    Ganz ehrlich, das ging mir in der Informatik eh gewaltig auf den Sack. Immer erreichbar sein, rennen wenn die anderen kreischen und am besten keinen Rappen dazu bekommen wenn man die halbe Nacht noch was machen musste. Und wehe du bist mal nich erreichbar. Und wehe du willst die zusätzliche Zeit als Überstunden haben. Und genau so klingts hier bei einigen auch. Krüppelt euch doch kaputt, ich hab keinen bock auf so etwas, ich Arbeite um zu Leben, nicht umgekehrt.
    Wer sich das freiwillig aussucht in der Selbstständigkeit/eigenes Unternehmen, gut, tut das, wenns euch glücklich macht umso besser. Viele suchen sich so etwas aber nicht freiwillig aus. Und deshalb hab ich gewechselt. Bei den Lokführern wird zwar "gminütelet" deluxe, kann auch mühsam sein, aber du kriegst genau die Zeit die du auch gearbeitet hast und Zulagen für Nacht und Sonntagsarbeit. Und das schönste, neben der Tatsache, dass ich den Job echt gerne mache - ist meine Tour durch gehts mir so was von am Popo vorbei was den rest des Tages bei der Firma abgeht, ich hab einen echten Feierabend. Und das, finde ich, geht immer mehr verloren bei vielen Jobs und genau das macht die Leute kaputt.


    Ich bin dafür, dass einige Sachen länger offen sein sollen als nur die Bürozeiten, aber bitte mit richtigem Arbeitszeitmodell und nicht so wie viele hier es beschreiben als Gratiszeit.


    Das ist doch geil! Wenn der Laden mal bachab geht oder reorganisiert und umstrukturiert wird, kommt dann garantiert der CEO zu einem und sagt "eyyy du super Informatiker, dich ersetzten wir ausnahmsweise nicht mit einem Inder.."


    Jaja, aber wenn man Pech hat dann ist der CEO so ein HSG Student der sowieso keine Ahnung davon hat wie der Laden läuft. Aufgrund der vielen Überstunden geht er dann davon aus dass man überfordert ist mit dem Job, da man die zugeteilten Aufgaben nicht innerhalb der normalen Arbeitszeit erledigen kann. Tja und genau für solche tollen Analysen und Reorgs bekommt der CEO dann den fetten Bonus.

  • Genau das ist ja das Folgeproblem - tut mans nicht muss man Angst um seinen Job haben (seis nun wegen Outsourcing oder wegen günstigeren Arbeitskräften aus dem Ausland), tut mans macht man sich mit der Zeit selber kaputt.
    Ist man nicht in der Komfortablen Lage in der ich bin und hat die Möglichkeit aus so etwas auszubrechen, wenn man so nicht arbeiten möchte, hat man wohl schlicht "gschisse".

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    Sinclair

  • re: "Jämmerlis"


    Wie von Blackie geschrieben, können es sich viele nicht aussuchen wo sie arbeiten. Bei diesen Leuten ist es dann natürlich doppelt so zermürbend wenn sie länger arbeiten müssen, da denen oftmals auch die Arbeit nicht sonderlich viel Spass macht.


    Auch kann man doch nicht annehmen dass jeder Mensch gleich auf Überarbeitung/Überstunden schieben reagiert. Manche können das ganz gut ab, andere blühen darin sogar auf, wieder andere erleiden dadurch psychische Erkrankungen.


    Mich persönlich regt einfach der Trend zu immer "unmenschlicheren" Arbeistbedigungen auf, da im Endeffekt meistens die Tieflöhner darunter leiden werden.

  • Die Kinderarbeiter in Bangladesch werden sich sicher dafür bedanken, wenn man hier Überzeit als unmenschlich bezeichnet. :banana


    Man kann auch was leisten, ohne sich selber kaputt zu machen. Die Frage ist, ob man was leisten will und auch Freude daran hat, Leistung zu bringen. Wenn man das nicht hat, dann braucht man einen 9-5 Job bei einem Saats-, Kantons, Gemeindebetrieb.
    Wenn man Freude und Ehrgeiz hat, dann fragt und jammert man nicht, wenn man 2h länger arbeiten muss, sondern kompensiert das einfach eigenständig, wenn es mal weniger gibt. Es ist wie immer ein Geben und Nehmen.


    Und wer nicht in der Lage ist, zu wählen, der kann sich selber weiterbilden. Die Leute, die nicht wählen können, sind genau die, die null Ehrgeiz haben, sich auch aus dieser Situation zu befreien. Es ist halt viel einfach, rumzumaulen und zu jammern, anstatt sich in einem Abendkurs oder Weekend Studium die Skills für einen besseren Job anzueignen. Aber die Zeit bezahlt einem ja keiner! Schön blöd...


    Ich könnte mich göttlich in Rage schreiben ab solcher Geisteshaltung. Aber bringen tut es ja nichts. In diesem Land liegt das Geld auf der Strasse und jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Wer sich anstrengt, wir hier auf jeden Fall belohnt.

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  • Zitat

    Original von DarkLordSilver
    Und wer nicht in der Lage ist, zu wählen, der kann sich selber weiterbilden. Die Leute, die nicht wählen können, sind genau die, die null Ehrgeiz haben, sich auch aus dieser Situation zu befreien. Es ist halt viel einfach, rumzumaulen und zu jammern, anstatt sich in einem Abendkurs oder Weekend Studium die Skills für einen besseren Job anzueignen. Aber die Zeit bezahlt einem ja keiner! Schön blöd...


    Nun, ich sage nicht, dass es nicht Leute gibt die halt einfach absolut null Bock auf arbeit haben. Es gibt aber auch viele die privat ihr ganzes Leben lang Probleme haben welche sie einfach nicht loswerden (ich rede jetzt nicht von Problemen mit dem Gesetz o.ä.), die einen selbst einfach unten halten. Hat nicht jeder das Glück in einer intakten Familie grosszuwerden, was ja schon viel für den Ehrgeiz, das Selbstbewusstsein und die Motivation tun würde.

  • Dass es anderswo unmenschlicher ist, ist ein ganz anderes Thema. Wir haben hier auch genug Probleme die jeder einzelne für sich als Unmenschlich betrachten kann. Nur weill anderswo andere Probleme herrschen heisst das nicht, dass die Probleme hier für uns bzw. die direkt betroffenen weniger wichtig und zermürbend sind. (Sowieso geht mir dieses "in xy haben sie nicht mal abc" so was von auf die nerven - sind unsere Probleme dadurch weg? Nö! Sind unserere Probleme dadurch weniger Präsent? Nö! Ist der einzelne dadurch weniger bedrückt? Nö! Also, lasst dieses Gaga "Argument" endlich mal weg, thx).


    Selber Kompensieren, schön wenn man es kann. Es gibt genug Arbeitsorte wo man das aber nicht kann. Überstunden natürlich, dabei fresse halten und ja nicht maulen sonst droht der Chef dir gleich, aber mal früher gehen, aiaiaiai, das geht gar nicht. Ja, glaub es oder nicht, so etwas gibt es mehr als genug. Schön kannst du das machen, kann aber nicht jeder.


    Und soweit ich mich erinnere warst du nie in der Situation, dass du so richtig unzufrieden warst oder? Gratuliere, du hast in frühen Jahren den richtigen Job gewählt. Ich nicht, und ich glaube ich bin bei weitem nicht alleine. Aber he, hier in der Schweiz ist es nunmal immer noch befremdend und beinahe verpöhnt wenn man etwas ganz anderes machen möchte als das was man gelernt hat (wofür man sich mit 14/15 entschieden hat und ja soooo gut wissen konnte was einem ein ganzes Leben lang gefällt). In anderen Ländern (USA oder Australien zB) ist es absolut normal dass man sein Betätigungsfeld komplett ändern, ja teils mehfach. Hier in der Schweiz? Nope, es ist beinahe unmöglich. Und damit meine ich nicht die von dir angepriesenen Kurse um noch etwas mehr in oder in der Nachbarschaft seines jetzigen Betätigungsfeldes zu lernen. Das ist kein komplett ändern.


    Und alle gleich als ohne Ehrgeiz etc. hinzustellen ist schlicht blödsinn. Zum einen ist es verdammt schwer zu erkennen wo genau das Problem liegt. Ich brauchte mehrere Stellenwechsel um zu erkennen, dass nicht die Stellen oder Teams oder Chefs das Hauptproblem waren (teils schon, so bezüglich eben Überstunden oder so) - das Problem war der Job an sich. Ich habe mich schlicht falsch entschieden. In jüngeren Jahren dachte ich noch ich sei der perfekte Büromensch, tja, stellte sich als Blödsinn heraus. So, nur alleine das zu erkennen und sich dies einzugestehen braucht Zeit. Dann kommt aber der noch viel schwierigere Teil. Dem ganzen auch nich ein Ende setzen. Ohne mehrere Tritte in den Hintern von meiner Frau hätte ich das vielleicht gar nicht geschafft. Aber nicht nur das: Was tut man nun? Berufsberatung bringt da schon mal was. Aber wie kommt man nun dort hin? Schon mal versucht etwas Handwerkliches über tolle Kurse oder ein Studium zu machen? :gap (Klar gäbe es wohl irgendwie auch so Möglichkeiten, aber wozu ein Jahrelanges Studium machen wenn man eine füdli normale Büez möchte?)
    Quereinstieg über sehr viel Vitamin B oder wieder bei 0 Anfangen (übrigens fast unmöglich als Ü25, habe ich auch versucht, da gibt dir keiner ne Lehrstelle), was anderes geht hier nicht. Oder eine der ganz wenigen Zweitausbildungen machen in welchen man übrigens meist auch nicht voll verdient oder gar noch was dafür bezahlen muss.
    Und was wäre gewesen wenn ich die Ausbildung zum LF nicht geschafft hätte? 1-2 Personen pro Klasse rasseln im Schnitt durch - dann wäre ich wieder bei 0 gewesen.
    Und eine etwas dickere Haut braucht man auch - allein weils hier eben in vielen Köpfen so ist, dass man dabei bleibt was man gelernt hat und dann noch die elendige Geldsucht. Wie oft musste ich mit anhören "Aber in der Informatik könntest du doch viel besser verdienen" - klar könnte ich das, Informatiker sind ja, IMHO (!!! Achtung, Meinung, kein Fakt !!!), auch oft genug überbezahlt sobald sie ein zwei Fötzeli haben. Aber anscheinend ist viel Verdienen bei vielen auch wichtiger als glücklich zu sein. Ich verbringe ja nur einen grossen Teil meines Lebens mit der Arbeit, wozu sollte ich auch was machen was mir gefällt? :P


    Probleme über Probleme: Man muss erkennen was das Problem ist. Man muss sich daraus befreien können. Man muss ein verdammt grosses Risiko dafür eingehen, finanziell als auch zukunftsmässig. Man braucht Mut dafür und ein dickes Fell sich gegen die allgegenwärtige Bünzlikeit zu wehren. Und man braucht auch noch genug Geld um sich, egal welche Variante, leisten zu können.


    Natürlich gibts auch Leute die andersrum über Kurse/Studium in den Job kommen könnten den sie möchten. Nur muss da nicht nur der Wille da sein sondern eben auch das Geld und die Zeit dazu.


    Und die die ihren Job zwar gerne haben aber im falschen Betrieb sind, Stelle wechseln ist auch einfacher gesagt als getan. Ja klar könnten die mit Kursen etc. mehr dazuholen um sich interessanter zu machen, was aber wenn sie glücklich sind bei dem was sie machen? Die wollen vielleicht ihr Tätigkeitsfeld nicht erweitern. Oder die wollen gar nicht in eine höhere Position. (Ich bin zB so jemand, ich bin glücklich als füdli normaler Angestellter. Ich habe meine Führungserfahrung im Militär gesammelt, nope, brauch ich nicht).


    Und irgendwo gibts dann noch die die du genannt hast (und wahrscheinlich noch viele andere die ich hier gar nicht aufezählt habe). Die die mehr möchten, die Zeit dazu hätte und auch die finanziellen Mittel, aber möglichst keinen Aufwand haben wollen und nur am motzen sind...

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    Sinclair

  • Super Post, Blacky. Merci. :cheers


    Zitat

    Original von Blackmagic
    Selber Kompensieren, schön wenn man es kann. Es gibt genug Arbeitsorte wo man das aber nicht kann. Überstunden natürlich, dabei fresse halten und ja nicht maulen sonst droht der Chef dir gleich, aber mal früher gehen, aiaiaiai, das geht gar nicht. Ja, glaub es oder nicht, so etwas gibt es mehr als genug. Schön kannst du das machen, kann aber nicht jeder.


    Ich weiss genau was du meinst :D


    In der Lehre hatte ich über 100h Gleitzeit aufgebaut bis paar Monate vor dem Ende der Lehre. Ferien nehmen war von der Geschäftsleitung her indiskutabel und auszahlen lassen von meiner Seite her ebenfalls. Ich wollte lieber 2-3 Wochen bezahlte Ferien als nen läppischen Fünfliber pro Stunde Überzeit. Also habe ich in kurzer Zeit mit dem absoluten Minimum (Blockzeit war 8:00-11:00 und 14:00-16:00 oder so) die ganzen Stunden abgebaut, scheissegal wie viel Arbeit rumgelegen ist. Das Fähigkeitszeugnis hatte ich nach der LAP im Frühling ja schon in der Tasche :P


    Und dann war noch so ein Fall an einem Ort, wo ich etwa 2 Jahre lang in einem 80%-Arbeitsverhältnis gearbeitet habe. Den Arbeitsvertrag bekam ich vom Boss. Aber die beiden Chefs vertraten die Haltung, dass für sie die 80% völlig irrelevant sind und dass ich gefälligst meine 100-120% zu leisten habe. Wenn ich täglich nach etwa 6,5h nachhause gegangen wären, hätten die beiden Chefs mir wohl irgendwann das Messer in den Rücken gesteckt :skull

    2006: "Aber wenn die Lehrer mal abgesehen fragt man sich, wo sie die Physik gelassen haben.. Und Knochen und so haben sie grad auch nicht.." ©Yarrow
    2007: "moonie ist keine Frau. moonie ist eine Gamerin!" ©Lord of Darkness
    2008: "Wer bedroh ich den, ...... und wens so wer, dan sicher mit recht!" ©SmallX2
    2009: "wir sollten die Bildschirme unter den Tisch stellen, da es nicht soviel Platz hat" ©Tobi_Wan @ t2w LAN
    2010: "Hör doch auf ständig rumzutrollen!" ©Tulpe (JackCarter)
    2011: "Bleibt aber immer noch die Frage, wo das ganze Backupen? (Zu Snipa Guck)" ©Tobi_Wan
    2012: "Eigentlich wollte ich Aromat auf eure Vermicelles tun, wusste aber nicht, ob ihr Alkohol mögt" ©Tobi_Wan
    2013: "ich bin kein armer Schlucker." ©Tulpe (JackCarter)
    2014: "dr Aschi wo ds Intranet programmiert het ... unds Internet" ©RAYDEN
    2015: "Dieses Forum hat 2 Suchmöglichkeiten: [SUCHEN] und Snipa" ©ReDiculum
    2016: "Trump wird ein hervorragender Präsident werden :)" ©1984

  • Motorölwechsel: Öl selbst mitbringen, Ja oder Nein?
    Jemand hier, der auch schon bei einer Markengarage war, wo das Öl nicht drei Mal soviel wie bei einer Selbstanschaffung gekostet hat? :gap

  • Beim letzten Ölwechsel wurde Motorex 10W40 eingefüllt, der Liter zu 13.50 was leicht günstiger ist als im allgemeinen Markt ;) (egal welche Motorex Sorte man nimmt).
    Ist eine Nissan Marken Garage.