Das Leben ist nicht nur hart, es ist steinhart.
Wie kann es sein, das man mit brachialer Gewalt von einem Rasenmäher krankenhausreif transformiert wird? Die Zentrifugalkraft machts.
Nun zur Story leider nicht sehr toll.
War mit meinem Vater auf unserem Maiensäss, er grub ein Loch für Stellriemen und ich mähte den Rasen, davor hatten wir beschlossen das Gras liegen zu lassen. Desshalb klemmte ich den Deckel für den Grassauswurf leicht hoch, um Abfuhrstörungen zu vermeiden.
So kommt es dann auch, dass ich bis zur Auffahrt, welche eingentlich ein Kiesplatz ist, mähte. Dabei fiel mir ein grösserer Stein auf dem Weg auf, so dass ich instinktiv nur bis dran heran mähen wollte. Leider liessen mit meine motorischen und koordinativen Fähigkeiten im Stich und der besagte Stein, flog mir mitten in die Fresse rein (sollte sich nciht reimen ;().
Gesegnet mit deftigen Platzwunde zog ich es vor erst mal zum Vater zu laufen, dabei beim gleichbleibenden Tempo ein schöne Blutspur zu hinterlassen. Das Märchen lehrt ja, um den Weg zurück zu finden. Nach diesen 6 m, hohlte er mir sofort ein Tuch, aus ägyptischer Baumwolle, nein war nur ein normales Frotteetuch, dafür mit gutem Saugvermögen.
Kurz danach wollte ich um nicht zu ersticken mal ausspucken und instinktiv dachte ich eine Ladung loser Zähne aus dem Unterkiefer würden sich auf den Steinplatten am Boden in der Lache Blut der Sonne entblössen. Trotz allen Pechs war dies nicht der Fall.
Jede Menge Blut verabschiedete sich aus meiner normalen Mundöffnung und den kleinen Loch darunter. Dieses hatte aber die Lippe auf der Innenseite an zwei Stelle gross aufgerissen.
Der Schmerz war nicht sonderlich gross, noch jedenfalls, aber das dumpfe Gefühl, das etwas derb kaputt war vernahm ich.
Gut gelaunt und ein wenig besorgt, wurde ich ins Krankenhaus nach Ilanz gefahren und nahm dort erstmal auf einer Liege, dem Emergency Stryker, Platz, erstaunlich was die med. Geerätschaften heute schon für Namen haben. Es waren jedoch keinen Mods wie Unterbodenbeleuchtung vorhanden.
Dabei möchte ich erwähnen, dass es dann überhaupt nicht selbstverständlich ist, beim ersten Klingeln am Notaufnahme-Eingang begrüsst zu werden, dazu war ein erneutes Klingel zwingend.
Der nette Sani bracht mich dann gemütlich einen Stock höher, dort fand ich eben den Emergency Stryker vor, was für ein toller Name für das Futuristisch anmutende Krankenhausbett.
Nachdem ich von dem überwiegend deutschen Personal versorgt wurde, war ich nach 2 h wieder draussen. Aber dazu möchte ich mich noch etwas verdeutlichen. Erst wurden mir mal ein grauer Sack für dass blutgetränke Tuch angeboten. Danach wurde ich mit Papiertüchern versorgt.
Somit wurde mir ein kostengünstiges aber effektives Mittel für den Speicheltransport und -entsorgung bereitgestellt. Erstaunlich wenn man jede Minute einen Mundvoll abzuleeren hat. Das unter Loch stellte sich als Abflussstutzen nicht sonderlich effektiv dar.
Doktor Schnieder trat an mich heran und titulierte mich vor seinen Kollegen fortan als Durchschuss. Nach einer allg. Untersuchung, stellte er mit einer Sonde fest, dass das Loch eben durchgehend war und die andere Platzwunde rein durch den Druck von Aussen entspanden ist.
Als der basler Oberarzt an den Stryker kam, und auch ein paar tiefere Blicke auf und in mich war, meinte dieser, dass es von der Wundbehandlung nicht so schlimm sei und man das ganze mit einem feinen Stich nähen kann, toll dachte ich. Wobei sich dies später ander heraus stellen sollte.
Dazwischen bekam ich noch 25 mg ein Schmerzmittels in den Oberschenkel verabreicht, ebenfalls wurde meine, noch vom Y2K datierende Tetanusimpfung aufgfrischt.
Als dies von statten gegangen war wurde mir diese Ehrenhafte Stich mit kleinem Faden ohne Betäubung verpasst. Done.
Dann wurden mirnoch ein paar Papiere für den Notfallzahnarzt in die Hand gedrückt und ich konnte den Stryker frohen Mutes verlassen.
Nach der kurzen Heimfahrt fuhr mich meine Mutter nach Chur um die nächste 2 h Behandlung anzutreten.
Der Zahnarzt freute sich über die saubere Nahte und begann man mit Untersuchen und Röntgen. Vorweg möchte ich noch erwähne, dass mir eigentlich nur die unteren mittleren 4 Zähne schmerzten, dies jedoch sehr und die kleinste Berührung verursachte bestialische Schmerzen. Dann wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ich beim Röntgen, auf dieses Kunststofffplättchen beissen soll und das war nicht sehr angenehm. Nach denn Aufnahmen kam die Cybershot zum Einsatz, die Pics werde ich noch posten. Als die Bilder entwickelt waren, konfrontierte er mcih mit dem Schlimmsten Zwei Zähne kannst du verlieren, die unter Schneidezähne in der Mitte, auf den Bildern war es nur schwer erkennbar, sodass es wenn der heilige Obertweaker im Himmel will, es auch nur eine Knochenfaserübergang sein kann. Dies scheint aber unwahrscheinlicher, aber da diese zwei Zähne nur minim und gar nicht auf die Gefühlsreizung durch Eis reagierten. Hoffe aber immernoch dass sich die traumatisierte Zähne erholhlen.
Wegen einer Zahnspange vefügte ich über einen Metalldraht hinter den unteren vier Zähnen, welches jedoch durch den Unfall gelöst wurde. Bin der Meinung, dass dies doch noch etwas Stabilität bot.
Mit einem Traumastift wurde mir dan per UV-Aktiven Kleber, ja Moddingstuff, diese 4 Zähne zusammen gemecht. Der Name Stift trifft imo nciht zu und das sage ich als Mech, eher passen wäre Drahtgeflechtstreifen. Das war das einzig möglich im Unterkiefer.
Zum Glück waren wirklich nur die Zähne unten und oben betroffen und die ganze Kieferknochen bekamen nichts ab, ausser der Energie per Aufprall.
Ober splitterten meine beiden teuersten Schneidezähne leich ab. Teuer desshalb, weil ich für 10 k eine Spange bekam und diese eben vorstanden, dauerte sicher um die 8 Jahre und das wäre beinahe mit einem kleinen ............ Stein zu nichte gemacht worden.
Auf jedenfalls kamen zig Sorten Kleber zum Einsatz, welche nach Schleifarbeiten den fehlenden Zahn ersetzte.
Ein bisschen egalisieren und die beiden Zähne sahe besser aus als je zuvor. :))
Dann kam es zur Naht Debatte, der wirkich überaus gut qualifizierte Zahnarzt mit Plastikchirugischen Erfahrungen, beharrte auf mehr Nähte um die Narben klein zu halten. Ich willigte ein und bekam als Dank zwei weitere Spritzen in die Lippe, uuh. Dann verpasste er mir noch ein paar Fäden in die drei Wunden.
Diesen tragen die fachlichen Bezeichnungen:
intraorale RQW, extraorale und coronale Lippenwunde.
Zu Ende noch ein paar Fotos für die Versicherung und dann noch der Gang in die Apotheke.
Nun bin ich zu Hause mit zu Beginn dreifach grössere Unterlippe, sabberndem Maul und ein grossen Ansammlung von Pharmazeutika.
Die Drahtgeflecht und die Fäden können ca. in einer Woche raus.
Die einzigen zwei Sorgen die ich habe in meinen momentanen steinharten Leben sind zum ersten die Vereiterung und die 2 möglicherweise gebrochenen Zähne.
Zum ersten ist zu sagen, dass es momentan ein wenig eitert, was ich hoffentlich in der Griff bekommen mit meinem 4 fachen Medikamenten Angriff.
Zu zweiten, wenn es dumm geht, werden die Zähne schwarz müssen extrahiert werden und durch neue aus den Dentallabor ausgetausch werden. Wäre imo der grösste Verlust.
Im Gegenzug bin ich froh, dass nicht mehr geschehe ist, sprich der Stein nicht ins Auge flog und noch schlimmere Konsequenzen zur Folge gehabt hat.
Zum Abschluss ein netter Samstag mit reichlich Aktion der negativen Art.
Hoffe aber die Wunden verheilen schnell und ich kann wieder normal mit meinem Mund, Zähnen und Lippen agieren.
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