Nach Tagen und Wochen immer wieder aufkeimender Gerüchte ist es nun offiziell: AMD kauft ATI. Die zuständigen Gremien stimmten der Übernahme von ATI durch AMD am Sonntag zu. ATI Aktionäre erhalten 20,47 US-Dollar pro Aktie, 16,40 US-Dollar davon in bar. Damit liegt der Kaufpreis bei 5,4 Milliarden US-Dollar. Noch müssen die ATI-Aktionäre der Übernahme zustimmen. Sollten diese ihr Zustimmung verweigern, hat sich ATI unter bestimmten Bedingungen verpflichtet, 162 Millionen US-Dollar an AMD zu zahlen. Der Deal soll für AMD bzw. dessen Prozessoren neue Türen auf dem Chipsatzmarkt öffnen, ist allerdings auch mit einem großen Risiko verbunden, denn AMD verfügt nur über liquide Mittel in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar, der Rest wird durch die Aufnahme von Schulden beglichen. Auch die zukünftige Zusammenarbeit mit NVIDIA ist damit für AMD gefährdet.
Quelle: HWL
Es ist offiziell! AMD übernimmt für 5,4 Milliarden US-Dollar den Grafikchip- und Chipsatzspezialisten ATi. Gerüchte, die seit Wochen die Runde durchs Internet und die einschlägigen Finanzzeitschriften gemacht haben, haben sich somit bewahrheitet.
Hintergrund der Übernahme sei das Ziel, das gemeinsame Know-How beider Firmen dazu zu nutzen, neue Produktinnovationen und mehr integrierte Plattformlösungen zu schaffen, teilte AMD soeben in einer Pressemeldung mit. Ausführliche Details werden AMD und ATi in einer Presse- und Finanzanalysten-Telefonkonferenz im Laufe des Tages bekannt geben.
Update: Im Zuge der Übernahme erwirbt AMD alle ATi-Aktien, die sich am 21. Juli 2006 im Handel befanden. 4,2 Milliarden US-Dollar werden in bar bezahlt, darüber hinaus wechseln 57 Millionen AMD-Aktien ihren Besitzer. Neben dem Einsatz von Barmitteln aus dem Kassenbestand und neuen Verbindlichkeiten hat AMD von der Morgan Stanley Senior Funding Inc die Zusage für ein Darlehen in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar bekommen. Bis zuletzt war die Übernahme gerade mit Blick auf AMDs finanzielle Ausstattung angezweifelt worden. Die jetzt getätigten Aufwendungen entsprechen beinahe dem Jahresumsatz des Jahres 2005 (5,58 Milliarden US-Dollar) und übersteigen den Jahresgewinn 2005 (165 Millionen US-Dollar) um das 32-fache.
Während die AMD-Aktie an der Börse in New York um 4,76 Prozent zurück ging, kletterte das ATi-Papier am gestrigen Tag um 18,78 Prozent. Und auch die nVidia-Aktie, seit Monaten im Tiefflug, legte um 10,07 Prozent zu.
Quelle: CB
[URL=http://www.amd.com/us-en/0,,3715_14197_14198,00.html?redir=goBG01]AMD[/URL]
Update: AMD kauft ATI - die Auswirkungen
Update2:
AMD: ATI wird als Marke verschwinden
AMD hat gegenüber CustomPC bestätigt, dass der Markenname ATI abgeschafft werden soll. AMD hat ATI gekauft, somit entstand ein neues Unternehmen namens AMD, dass unter diesem Namen auch seine Produkte verkaufen wird. Ob auch die Produktnamen wie "Radeon" etc. verschwinden werden ist bisher noch unklar. Chris Hook von ATI äußerte sich zu diesem Thema wie folgt:
I don't have a personal emotional attachment to it (ATI), one way or another. I think the important thing is that we're going to make good products. ATI may be gone, but certainly lots of discussion is going to come over the next few days about the rest of our brands and their strengths.
Es ist also durchaus möglich, dass sich bald erste "AMD Radeon" Produkte einfinden werden.
Quelle: HWL
AMD streicht „ATi“-Markennamen (Update)
Nach Aussagen von AMD wird der Markenname „ATi“ bald nicht mehr existieren. Im Rahmen der Übernahme durch AMD werde laut Richard Baker, Marketing Manager bei AMD, definitiv der Markenname ATi gestrichen. Damit könnten bald „AMD Radeon“-Grafikkarten erscheinen.
Da es sich um einen Aufkauf von ATi handele, habe AMD auch das völlige Bestimmungsrecht und habe sich zu diesem Schritt entschlossen. Auf eingeführte Produkte und ihre Bezeichnung, wie z.B. Radeon bei Grafikkarten, werde man aber wohl erst einmal zurückgreifen, so Baker.
Auch der PR-Manager von ATi, Chris Hook, äußerte sich gegenüber unserer Quelle. Er habe keine emotionale Bindung zur Marke ATi. Viel wichtiger sei, das sie gute Produkte herstellen und das es in den nächsten Tagen wohl reichlich Diskussionen über die restlichen Markennamen und ihre Stärken geben werde.
Damit wird der Name ATi nur ein Jahr nach dem 20-jährigen Bestehen wohl von der Bildfläche verschwinden. Interessant ist noch ein kleines Problem für AMD, denn ATi darf Mainboard-Chipsätze für Prozessoren des großen Rivalen Intel produzieren. Und ob Intel ein „Powered by AMD“-Mainboard zulässt, erscheint doch sehr fraglich.
Update 15:34 Uhr: Eben informierte uns Chris Hook telefonisch, das unsere Quelle offenbar einem Irrtum aufgesessen ist. AMD wird den Namen „ATi“ sehr wohl weiter als führenden Markennamen nutzen. Der Einfachheit halber hier das Zitat von Eric DeRitis, Sprecher bei AMD in Sunnyvale:
Eric DeRitis, AMD:
AMD has no plans to drop the ATi brand name or ATi's product brands. The ATi name will live on at AMD as our leading consumer brand, and so will the Radeon brand and other ATi product brands. AMD's executive management knows very well the power and value of branding, and ATi's branding is some of the most valued in the global technology industry. As such, we plan to keep it Period.
Quelle: CB