Fragen die die Welt bedeuten - Extreme OT

In China werden Hochhäuser im 3-Schicht-Betrieb aufgebaut. Da brauchts doch auch Maurer?

Es gibt ja immer mehr Sachen, die man in der Nacht machen muss. Autobahnabschnitte sanieren, Brücken auswechseln, Gleisunterhalt, Umbauten in Restaurants u.v.m.

Mal davon abgesehen hab ich als Mech auch schon X Monate Spätschicht gehabt und sogar auch schon paar Wochen Nachtschicht. Zum Glück ist nie was passiert (Maschinenalarm/Störung/Stromausfall), sonst hätte ich bis 5 Uhr chillen müssen, um überhaupt nachhause fahren zu können

Aber ja, ich möchte nie Bäcker werden. 22-06 Uhr arbeiten, damit vor Sonnenaufgang ein Komplettsortiment im Laden parat ist? Nein danke

Wegen Lärm: Vielleicht war "Handwerker" das falsche Wort. Ich meinte eher so die Berufsgruppen die leise arbeiten. z.B. die ganzen Swisscom-Techniker die unbedingt vorbeikommen müssen um n neues Modem zu bringen. Oder Elektriker die ne Lampe installieren müssen, bis 22 Uhr darf man ja n bitzeli bohren und laut sein. Oder Informatiker die bei Herrn Bünzli ganz superdringend was wiederherstellen müssen.
Gibt ja eigentlich genug Beispiele.

Wegen Zeit: Es gibt ja genug Berufe die auch Nachtarbeit erfordern. Wenn da nun ne Firma Abendarbeit als primäres Merkmal hat, ist das den Leuten die sich bei der Firma bewerben wohl auch bewusst.
D.h. quasi ne Firma die sich auf mehrere Berufsgruppen spezialisiert hat und halt nur Abends aktiv ist.

Soll ja Menschen geben, die gerne bis 13 Uhr im Bett liegen und Abends etwas länger wach sind.

Blackmagic, die Post ist ja eh so n Sonderfall. Die machen ja in fast allen Filialen Pause von 11:45-14:00 damit man ja keine Sachen hinbringen oder abholen kann.
AFAIK gibts in der Stadt Bern nur eine einzige Filiale die über Mittag offen hat, aber die geht angeblich bald zu.

Ich finde eine gesunde Einteilung von Tag/Nacht noch wichtig, insbesondere im Job. Natürlich gibt es auch Berufe, welche 24 Stunden verfügbar sein sollten, aber diese Liste müsste meiner Meinung nach so kurz wie nötig gehalten werden.
Nachtarbeit ist halt einfach ein zusätzlicher Stress, auch in Gesundheitsberufen. Wenn die Nachtschicht wirklich nur von Notfällen beansprucht werden würde, wäre das ja noch okay, aber da bei vielen Leuten die Denkweise "die arbeiten ja sowieso 24 Stunden, da geh ich einfach in der Nacht mit meiner Grippe vorbei" vorherrscht, dann funktioniert das System nicht mehr.

Und ja, gewisse Leute schlafen gerne bis 13 Uhr. Aber auch deren Organaktivität ist in den frühen Morgenstunden recht stark heruntergefahren, da es einfach so etwas wie eine biologische Uhr gibt - und die lässt sich weder durch Gesetze noch durch einen Arbeitsvertrag umstellen.

Ihr müsst halt nach Nidau kommen. Ist über den Mittag offen

Biel beim Bhf auch, mal davon abgesehen, dass sie seit Kurzem statt bis 18:30, jetzt bis 19:00 offen haben. Seit wenigen Jahren auch noch Samstags bis 16:00, nachdem sie in Bözingen und Bözingenmoos zugemacht haben und das Personal in Biel zusammengezogen haben.

Hab letzten Monat angefangen, manche Bestellungen in die Bude liefern zu lassen. Scheisst mich auch immer wieder an, wenn am Abend so ein Wisch vom Pösteler im Kasten ist

Zitat

Original von GP
Ich finde eine gesunde Einteilung von Tag/Nacht noch wichtig, insbesondere im Job. Natürlich gibt es auch Berufe, welche 24 Stunden verfügbar sein sollten, aber diese Liste müsste meiner Meinung nach so kurz wie nötig gehalten werden.
Nachtarbeit ist halt einfach ein zusätzlicher Stress, auch in Gesundheitsberufen. Wenn die Nachtschicht wirklich nur von Notfällen beansprucht werden würde, wäre das ja noch okay, aber da bei vielen Leuten die Denkweise "die arbeiten ja sowieso 24 Stunden, da geh ich einfach in der Nacht mit meiner Grippe vorbei" vorherrscht, dann funktioniert das System nicht mehr.

Und ja, gewisse Leute schlafen gerne bis 13 Uhr. Aber auch deren Organaktivität ist in den frühen Morgenstunden recht stark heruntergefahren, da es einfach so etwas wie eine biologische Uhr gibt - und die lässt sich weder durch Gesetze noch durch einen Arbeitsvertrag umstellen.

In den Ferien bin ich ca. bis 5-7 Uhr Wach und schlafe bis ca. 13-15 Uhr,
so bin ich in top Form und fühle mich richtig gut.
Sobald ich aber wiieder um 5-6 Uhr aufstehen muss, fühle ich mich wieder solala.
Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit sollten offener werden, Home Office wo es geht und Arbeitszeitenmodelle sollten komplett über den haufen geworfen werden.
Am Schluss sollte die geleistete Arbeit zählen nicht die Präsenzzeit.

Genau, nur muss du das den Kunden auch noch beibringen, dass deine Angestellten nur noch dann arbeiten, wenn es Ihnen passt und nicht mehr, wenn die Kunden es wollen.

Zitat

Original von DarkLordSilver
Genau, nur muss du das den Kunden auch noch beibringen, dass deine Angestellten nur noch dann arbeiten, wenn es Ihnen passt und nicht mehr, wenn die Kunden es wollen.

Ein Kundentermin lässt sich ja planen.
Aber ob ich jetzt z.B. ein System um 8 Uhr morgens evaluiere oder um 3 in der nacht, spielt keine grosse Rolle.

Gibts nich genau deswegen viele Softwareentwickler-Firmen die ihren Angestellten vorgeben, dass sie von 11-15 Uhr erreichbar sein müssen, aber selber entscheiden können ob sie nun um 5 Uhr oder erst um 10:30 anfangen und dafür entsprechend länger bleiben oder früher heimgehn?
Dem Code ist ja egal wann er entwickelt wird. Und für Meetings mit Kunden findet man ja eigentlich immer irgendwie Zeit.

Elektriker haben häufig einen 24/7 Service.
Den lassen sie sich aber gut bezahlen, meistens bezahlt man einen Zuschlag für einen Besuch ausserhalb der Geschäftszeiten.

Zitat

Original von caradhras
Gibts nich genau deswegen viele Softwareentwickler-Firmen die ihren Angestellten vorgeben, dass sie von 11-15 Uhr erreichbar sein müssen, aber selber entscheiden können ob sie nun um 5 Uhr oder erst um 10:30 anfangen und dafür entsprechend länger bleiben oder früher heimgehn?
Dem Code ist ja egal wann er entwickelt wird. Und für Meetings mit Kunden findet man ja eigentlich immer irgendwie Zeit.

Genau, und das System finde ich gut so. Aber wenn das der Heini am Bankschalter auch so macht, dann ist der Schalter von 11-15 geöffnet. Obwohl, jetzt ist es ja auch nicht viel anders

Das ist doch einfach eine Sache von Angebot und Nachfrage.
Wenn genügend Nachfrage für einen "noch teureren" Schweizer Handwerker besteht und die Behörden / Gewerkschaften sich nicht all zu querstellen (Abend / Nacharbeit) wird es das irgendwann wohl schon geben.

Heute betrifft das wohl einfach noch zu wenig Haushalte. Dinks und Singles sind halt nach wie vor nicht die Regel und bei einer "Durchschnittsfamilie" ist das halt einfach nicht wirklich ein Problem.

Die Diskussion kenn ich nur zu gut, bin ja selbst ab und an mal an einem Wochenende oder vermehrt in einer Nacht am Arbeiten.
Da gibts Leute in meinem Umfeld, die verstehen sowas überhaupt nicht und sind der Meinung, das sei gar unmenschlich etc., so ein Quatsch.

Ich hab letzten Sommer in einem ausserplanmässigen Nachteinsatz eine Störung an einer unserer Anlagen gesucht: Wunderbare, warme, sternklare Nacht. Ich für mich alleine unterwegs entlang am Urnersee. Das sind zwar logisch Momente, die den normalen Rythmus durcheinander bringen, was aber nicht heisst, dass sie nicht auch eine tolle Abwechslung sein können (okay, vielleicht nicht gerade im Supermarkt hinter der Kasse).
Ich bin gerne in der Nacht draussen (ausser es "hudlet wiene Siech"), hat einfach was für sich.

Achja: Meinetwegen können dann alle pennen und die Läden dicht machen, dann sind die Strassen immer schön leer

Zitat

Original von GP

Genau, und das System finde ich gut so. Aber wenn das der Heini am Bankschalter auch so macht, dann ist der Schalter von 11-15 geöffnet. Obwohl, jetzt ist es ja auch nicht viel anders

Naja, zwischen öffentlichem Dienstleister und Ichmachmalwasbisesfertigist gibts schon nen gewissen Unterschied

Genau so sieht es aus.

Ich bin selbständiger Ingenieur und habe teilweise Arbeitszeiten jenseits von Gut und Böse, aber es ist ganz alleine meine eigene Entscheidung und nicht die eines Vorgesetzten. Das ist es, was ich sagen will. Ich geniesse es auch, ab und zu mal spät Nachts grosse Erfolge zu feiern - aber das würde seinen Glanz verlieren, wenn diese Nachtschichten verordnet oder regelmässig wären.

Bei vielen Berufen ist es sinnvoll, zu den Zeiten zu arbeiten, wo eben am meisten zu tun ist. Ich kenne auch welche, die das machen. Solange man nicht 24/7 auf Abruf ist sondern sich seine Zeit tatsächlich einteilen kann. Ob das nun die üblichen 9-5 Arbeitszeiten sein müssen, hängt dann eigentlich nur davon ab, was man sonst noch für Verpflichtungen hat. Kinder betreuen/ abholen etc.
Gruss
Donnie

Ich bin absolut mit euch, das es das gibt und das man das kann. Aber am Ende des Tages zahlt der Kunde deinen Lohn und sagt, wann du auf der Matte zu stehen hast. Ich arbeite auch häufig "Doppelschichten", also bin während dem Tag draussen und machen dann am Abend noch ein Wartungsfenster mit einem anderen Kunden. Aber grundsätzlich wollen die Kunden schon noch Termine während den normalen Zeiten. Unser Helpdesk muss auch ein Zeitfenster haben, wo sich die Kunden melden können.

Und zum Thema Software Entwicklung; Da wird da jetzt schon viel mit Scrum gearbeitet, als mit Daily Standup Meetings. Wie will man sowas durchführen, wenn die einen von 0600 bis 1400 und die anderen von 1300-2200 arbeiten? Macht die Mehrproduktivität mit Mehraufwand für die Koordination zunichte...

Kommt halt auch drauf an, welche Art von Kunden man hat.

Sinds andere Geschäfte, ist klar, dass man gewisse Vorgaben hat die zu erfüllen sind.
Sinds irgendwelche Hausfrauen, ists auch relativ klar, aber schon deutlich flexibler.
Sinds Privatpersonen die tagsüber nicht daheim sind, gehts halt fast nur Abends.

Fassen wir zusammen: So ziemlich alle würdens praktisch finden, aber aufgrund der festen Strukturen und Abhängigkeiten die wir momentan haben, geht das nicht so schnell.

Also ich verstehe das Problem grundsätzlich nicht. Obwohl ich zu normalen Bürozeiten arbeite habe ich immernoch genügend Zeit alles zu erledigen was ich machen muss. Sei es einkaufen, Post oder das Auto in den Service bringen. Aus meiner Sicht habe ich absolut keinen Bedarf einen Handwerker am Abend bei mir zu haben um irgendetwas zu machen. Auch sonst fällt mir nichts ein, was ich nicht auch so machen kann. Klar muss ich mal einen Nachmittag freischaufeln aber auch das ist kein Problem.

Ich finde es in erster Linie ein Wohlstandsproblem dass man alles immer dann haben muss wenn es für einen selbst am besten passt und sich alle anderen darauf einstellen sollen. Klar wärs schöner wenn die Post 24/7 offen hat damit ich dann gehen kann wenn ich grad lust darauf habe aber die Person am Schalter will ja dann auch einkaufen gehen wenn sie nicht arbeitet und das wird zu einem Rattenschwanz und am Schluss arbeiten wir alle immer und haben doch nie Zeit...

Zitat

Original von DarkLordSilver
(...)

Und zum Thema Software Entwicklung; Da wird da jetzt schon viel mit Scrum gearbeitet, als mit Daily Standup Meetings. Wie will man sowas durchführen, wenn die einen von 0600 bis 1400 und die anderen von 1300-2200 arbeiten? Macht die Mehrproduktivität mit Mehraufwand für die Koordination zunichte...

Zwischen 13:00 und 14:00 wobei es typischerweise nicht mehr als 15 Minuten dauern sollte.

... oder war das jetzt etwa keine Rechenaufgabe?

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Also ich finde Arbeitszeiten von z.B. zwischen 12-21 Uhr nicht so schlimm.. was ich aber schlimm fände (für mich persönlich), wäre eine Arbeit bei der man zu einer langen Mittagspause gezwungen wird (z.B. Verkauf 11-13:30, dann 16:00 - 21:30 Uhr).
Da die wenigstens Leute wirklich nahe bei der Arbeit wohnen können sie diese Zeit kaum gut ausnutzen.

Ich finde solche Arbeitszeitmodelle müsste man rechtlich "schützen", d.h. z.B. für Mittagspause über 1h 25% des Lohns gesetzlich vorschreiben (nur eine Diskussionsgrundlage). Auch Arbeit zu Unzeiten sollte finanziell gut entlöhnt werden (von Gesetzes wegen vorgeschrieben). --> Studenten und so könnten dann zu diesen Zeiten im Verkauf arbeiten => guter Zustupf zum Studium. Ich hätt sowas schon gemacht.
Am liebsten beim Steg im Abendverkauf

[quote]Original von DarkLordSilver
Und zum Thema Software Entwicklung; Da wird da jetzt schon viel mit Scrum gearbeitet, als mit Daily Standup Meetings. Wie will man sowas durchführen, wenn die einen von 0600 bis 1400 und die anderen von 1300-2200 arbeiten? Macht die Mehrproduktivität mit Mehraufwand für die Koordination zunichte...[/quote

Für die d-Stums gibt es auch Conference-Tools wie iObeya. Wir setzen das bei verzettelten Teams auch ein. Funktioniert anscheinend sehr gut.